Die USA und Italien wollen der wachsenden Terrorgefahr in Libyen sowie der Flüchtlingskrise im Mittelmeerraum mit gemeinsamen Kräften entgegentreten.
Das betonten US-Präsident Barack Obama und Italiens Regierungschef Matteo Renzi nach einem Treffen im Weissen Haus. Die terroristische Bedrohung bereite den Verbündeten grosse Sorge, sagte Obama. «Wir werden das Problem nicht mit ein paar Drohnenangriffen oder einigen militärischen Operationen lösen.»
Um die sich in dem nordafrikanischen Land zunehmend ausbreitende Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu bekämpfen, sei aber auch die Hilfe der Partner am Persischen Golf nötig.
Das Mittelmeer ist ein Meer, kein Friedhof
«Das Mittelmeer ist ein Meer, kein Friedhof», sagte Renzi, dessen Land weiter unter dem Ansturm verzweifelter Menschen ächzt, die sich auf die gefährliche Überfahrt von Afrika über das Mittelmeer machen. Mehr als 90 Prozent der afrikanischen Flüchtlinge kämen derzeit aus Libyen. «Der einzige Weg ist, zur Stabilität zurückzukehren.»
Dafür sei die Bildung einer funktionierenden Einheitsregierung nötig. Letztlich könnten nur die Stammesführer in dem Nordafrikanischen Staat für Frieden sorgen.
Neue Kämpfe mit Islamisten
Bei Kämpfen zwischen Soldaten und der islamistischen Miliz Fadschr Libya sind nahe der libyschen Hauptstadt Tripolis am Freitag mindestens 21 Menschen getötet und 24 weitere verletzt worden.
Aus Militärkreisen hiess es bei den Todesopfern handle es sich um 14 Soldaten, vier islamistische Kämpfer und drei Frauen, die durch Raketenbeschuss getötet worden seien.
Miliz kontrolliert Tripolis
Die Gefechte ereigneten sich demnach in der Stadt Tadschura etwa 30 Kilometer östlich von Tripolis, wo die Armee in ihrem Bemühen, die Hauptstadt aus den Händen der Miliz zurückzuerobern, einen Angriff auf ein Lager der Islamisten startete. Ein Fadschr-Libya-Sprecher in Tripolis bestätigte die Kämpfe, sprach aber von insgesamt 32 Toten auf Militärseite.
Die Miliz kontrolliert Tripolis seit dem August vergangenen Jahres. Aus Armeekreisen hiess es, zur Bekämpfung der Islamisten in Tadschura werde auch die Luftwaffe eingesetzt.