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International «Düsteres Bild»: Pillay kritisiert Regierung Sri Lankas

Trotz Ende des Bürgerkriegs: Die Menschenrechts-Kommissarin der UNO zeichnet ein düsteres Bild der Lage in Sri Lanka. Das Leiden dauere weiter an, sagt Navi Pillay.

«Echo der Zeit»

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Mehr dazu in der Sendung « Echo der Zeit » von Radio SRF 1 um 18:00 Uhr.

Die Zahlen sprechen für sich: Nach UNO-Schätzungen sollen allein in den letzten Kriegsmonaten bis zu 40'000 Zivilisten getötet worden sein.

Hunderte Witwen und andere Angehörige von Kriegsopfern auf Sri Lanka haben darum während des Besuchs der UNO-Kommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, Aufklärung der Vorgänge im Bürgerkrieg verlangt.

Ihr Mann habe im Mai 2009 vor der Armee kapituliert und nun sei er verschwunden, sagte Anandi Ellilan, die Frau eines früheren Rebellenführers, nach dem Treffen.

Die Vereinten Nationen drängen die sri-lankische Regierung zur Untersuchung mutmasslicher Menschenrechtsverletzungen während des Krieges. Die Angehörigen baten auch um die Entlassung der mutmasslichen Tamilen-Kämpfer in Gefangenschaft.

Autoritäre Richtung

Pillay zeigte sich auch besorgt über die politische Entwicklung des Landes. Dieses entwickle sich zunehmend in eine autoritäre Richtung, kritisierte Pillay die Regierung in Colombo.

Ihr einwöchiger Besuch verlief nicht ohne diplomatische Spannungen. So erklärte der Präsident Sri Lankas, Mahinda Rajapaksa, sein Land glaube nicht mehr an die Unabhängigkeit der Vereinten Nationen.

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