Bei einem Luftangriff in der Nähe eines Flüchtlingslagers im Nordjemen sind offenbar mindestens 45 Menschen getötet worden.
Ein Sprecher der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sprach zudem von mehr als 60 Verletzten. Er konnte keine Angaben darüber machen, ob es sich bei den Opfern um Zivilisten oder Sicherheitskräfte handelt.
Unklar ist zudem, wer hinter dem Angriff steht. Die Regierung beschuldigte schiitische Huthi-Rebellen. Allerdings flog auch die saudi-arabische Luftwaffe den fünften Tag in Folge Angriffe auf die Milizen – unter anderem auf die von den Milizen kontrollierte Hauptstadt Sanaa.
Bewohner berichteten, die Angriffe in Sanaa hätten die Gegend um den Präsidentenpalast sowie Waffendepots am Rande der Stadt getroffen.
Milizen rücken auf Aden vor
Die Huthi-Milizen und mit ihr verbündete Kämpfer des früheren Präsidenten Ali Abdullah Saleh rücken unterdessen auf die Hafenstadt Aden im Süden des Landes vor. Dorthin haben sich die Anhänger von Präsident Abd-Rabbu Mansur Hadi zurückgezogen.
Die Milizen sollen dabei von – vermutlich ägyptischen – Kriegsschiffen aus angegriffen worden sein, berichteten Augenzeugen. Ägypten gehört der von Saudi-Arabien geführten Allianz gegen die schiitischen Kämpfer an.
Saudi-Arabien und seine Verbündeten hatten am Mittwoch die Angriffe gestartet, um Präsident Hadi im Kampf gegen die vom Erzrivalen Iran unterstützten Milizen zu helfen. Die Regierung in Teheran bestreitet allerdings, die Miliz, die weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hat, militärisch auszurüsten und zu unterstützen.