Das Wichtigste in Kürze
- Im Osten der Ukraine sollen ab Mitternacht die Waffen schweigen. Bislang wird aber weiter gekämpft. Es gab erneut Tote.
- Russland bringt überraschend einen Resolutionsentwurf im UNO-Sicherheitsrat ein, der an die Konfliktparteien appelliert, sich an die Waffenruhe zu halten.
- Auch die G-7 mahnen alle Beteiligten, sich an die Vereinbarungen des Minsker Gipfels zu halten.
- Die Waffen schweigen noch nicht: Weitere Tote in der Ostukraine Die Waffen schweigen noch nicht: Weitere Tote in der Ostukraine
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Wenige Stunden vor Beginn der vereinbarten Waffenruhe wird in der Ostukraine weiter gekämpft. Nach Angaben der ukrainischen Armee dauert die Offensive der prorussischen Separatisten unvermindert an.
«Die Rebellen versuchen, noch vor Mitternacht ihre taktischen Pläne umzusetzen und Gelände unter ihre Kontrolle zu bringen», sagte ein Militärsprecher in Kiew.
Kämpfe um Debalzewe
Umkämpft ist demnach nach wie vor die Kleinstadt Debalzewe – ein Verkehrsknotenpunkt, der genau zwischen zwei von den Separatisten kontrollierten Gebieten liegt. Hätten die Rebellen ihn unter Kontrolle,
verfügten sie über eine direkte Verbindung zwischen ihren Hochburgen Donezk und Luhansk.
In den vergangenen 24 Stunden habe es bei Debalzewe rund 120 Angriffe der Rebellen gegeben, hiess es vom ukrainischen Militär. In dem Zeitraum seien sieben Soldaten getötet und 23 verletzt worden.
Feuerpause ab Mitternacht
Eigentlich sollen im Osten der Ukraine ab Mitternacht (23.00 Uhr MEZ) die Waffen schweigen. So hatten es die Konfliktparteien beim Gipfel in Minsk am Donnerstag vereinbart. Die Waffenruhe ist Teil des Friedensplans, der dort verabschiedet wurde.
Die Erwartungen an die Waffenruhe sind hoch: Sie gilt als eine der letzten Möglichkeiten, die seit Monaten tobenden Kämpfe im Osten der Ukraine zu beenden.
Russischer Vorstoss im UNO-Sicherheitsrat
Russland brachte am Freitagabend überraschend einen Resolutionsentwurf im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ein, mit dem die Konfliktparteien zur Einhaltung der in Minsk getroffenen Vereinbarungen aufgerufen werden.
Nach Angaben der russischen Agentur Itar-Tass könnte über diesen Entwurf möglicherweise schon am Sonntag, wenige Stunden nach Inkrafttreten der Waffenruhe, abgestimmt werden.
Weitere Waffenlieferungen?
Die USA warfen Russland unterdessen vor, eine weitere Waffenlieferung an die prorussischen Separatisten zu planen. Russland habe entlang der Grenze eine grosse Lieferung von Nachschub vorbereitet, sagte eine Sprecherin des US-Aussenministeriums. «Das ist eindeutig nicht im Geist der Vereinbarung dieser Woche.» Alle Beteiligten seien angesichts der geplanten Waffenruhe zu Zurückhaltung aufgerufen. Russland bestreitet, den Aufständischen mit Waffen zur Seite zu stehen.