Im Streit um eine Nachzahlungsforderung der EU liegt nun ein Kompromiss auf dem Tisch. Die britische Regierung wird nur die Hälfte des ursprünglich geforderten Betrags zahlen – und das in zwei Raten.
«Die Rechnung wird statt 1,7 Milliarden Pfund bei rund 850 Millionen Pfund liegen.» Dies sagte der britische Finanzminister George Osborne nach Beratungen mit seinen EU-Amtskollegen. Das Geld solle in der zweiten Jahreshälfte 2015 in zwei Raten überwiesen werden.
Camerons Drohung
Ein Wutausbruch Ende Oktober hat sich für den britischen Premier David Cameron offenbar gelohnt. Er hatte die Zahlungsaufforderung aus Brüssel beim EU-Gipfel heftig kritisiert. Und er drohte damit, die Summe von umgerechnet 2,1 Milliarden Euro nicht wie gefordert bis zum 1. Dezember zu begleichen.
Gut 70 Prozent des EU-Haushalts werden von den 28 Mitgliedstaaten wie eine Art Mitgliedsbeitrag aus den nationalen Budgets nach Brüssel überwiesen. Die Höhe richtet sich nach dem Bruttoeinkommen jedes Landes.
Die Nachzahlung für Grossbritannien fällt an, weil die Wirtschaft auf der Insel zuletzt besser lief als erwartet. Besonders hoch ist der Betrag, weil in der EU zudem die Berechnungsmethode für die Wirtschaftsleistung geändert wurde.