Die brasilianische Polizei hat nach der Brandkatastrophe mehrere Menschen vorläufig festgenommen. Dabei soll es sich unter anderen um einen der Besitzer der
Diskothek handeln.
Ebenso soll ein Mitglied der Band unter den Festgenommenen sein. Diese hatte während ihres Auftritts eine pyrotechnische Show-Einlage präsentiert. Kurz darauf war das Feuer in dem Nachtclub in Santa Maria ausgebrochen. Funken hatten vermutlich das Dämmmaterial aus Isolierschaum an der Decke in Brand gesetzt.
Massenpanik und ein versperrter Ausgang
Es verbreitete sich ein hochgiftiger Rauch, dem sofort viele der Nachtclub-Besucher zum Opfer fielen. 233 Menschen kamen in dem Flammeninferno ums Leben.
Die Feuerwehr erklärte, dass zum Zeitpunkt der Katastrophe eine wichtige Tür abgeschlossen war. In der Diskothek kam es zu einer Massenpanik. Zeugen berichteten, dass die Sicherheitsleute des Nachtclubs am Anfang nur Besucher hätten herauslassen wollen, die auch ihre Rechnung bezahlt hätten.
WM-Feier abgesagt
Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hatte nach der Brandkatastrophe in Santa Maria drei Tage Staatstrauer angeordnet. Rousseff war nach der Nachricht über die Tragödie direkt von Chile nach Santa Maria geflogen.
Dort sprach sie in einem Gymnasium mit Familien und Freunden der Opfer. Eine in Brasília geplant Feier anlässlich des Countdowns für die verbleibenden 500 Tage zum Anpfiff der WM in Brasilien wurde abgesagt.
Über 100 Personen sind noch in Spitälern. Die Mehrheit von ihnen leide an Rauchvergiftung. Etwa ein Fünftel der Verletzten habe bei dem Unglück Brandwunden erlitten, sagte Gesundheitsminister Alexandre Padilha. 30 Patienten seien an Atemgeräte angeschlossen.
Auf den Friedhöfen wurden am Montag bereits die ersten Opfer beigesetzt. In Brasilien müssen Bestattungen grundsätzlich etwa 24 Stunden nach dem Tod erfolgen.
Die Tragödie ist die zweitgrösste Brandkatastrophe in der Geschichte Brasiliens. 1961 kamen in Niteroi bei einem Feuer in einem Zirkus über 500 Menschen ums Leben.