Isaias Afeworki und seine Partei Peoples Front for Democracy and Justice (PFDJ) stehen in Eritrea für Angst und Schrecken. Seit 1991 regieren sie das Land. Wahlen gab es nie. Eine Verfassung gibt es zwar, sie trat aber nie in Kraft.
Afeworkis Mittel ist die Repression. Wer die Regierung kritisiert oder nur schon dessen verdächtigt wird, kommt ohne Verfahren ins Gefängnis. Dort wartet Folter. Angehörigen von Regimekritikern droht das gleiche Schicksal. Eine unabhängige Presse gibt es schon lange nicht mehr.
1998 bis 2000 war Eritrea im Krieg mit Äthiopien. Streitpunkt: die gemeinsame Grenze. Seither gilt für alle Eritreer Armeepflicht. Zeitlich unbeschränkt – auch für Frauen.
Vor diesem Hintergrund sehen viele Eritreer nur einen Ausweg: fliehen. Die meisten kommen in Booten über das Mittelmeer. Diese Flüchtlingsboote landeten in den letzten Jahren immer zahlreicher in Italien. Entsprechend steigt die Zahl der Asylsuchenden – in Europa und in der Schweiz.
Viele Flüchtlinge landen in der Schweiz. Per Ende 2014 standen fast 10'000 Eritreer in einem Asylprozess. Das sind bedeutend mehr als bei der zweitgrössten Gruppe. 7041 Menschen aus dem kriegsversehrten Syrien beantragten Asyl.
Aufgrund der Menschenrechtslage in Eritrea gelten fast alle als Flüchtlinge. Sie werden in der Schweiz aufgenommen. Und: «Es ist anzunehmen, dass sie in der Schweiz bleiben», sagt Martin Reichlin vom Staatssekretariat für Migration.