Am elften Tag nach dem Verschwinden des malaysischen Flugzeugs mit 239 Menschen an Bord hat China die Suche entlang seiner Nordwestgrenze aufgenommen. Australien flog südwestlich seiner Küste mit einem Seeaufklärer über den Indischen Ozean.
Die Suche nach Flug MH370 findet inzwischen auf einer Fläche von etwas mehr als der Grösse Australiens statt. Die gesamte Suchregion umfasst nun 2,24 Millionen Quadratseemeilen (etwa 7,7 Millionen Quadratkilometer).
«Ein neuer Tag: Lasst uns hoffen und beten, dass wir heute etwas finden», twitterte der malaysische Verkehrsminister Hishammuddin Hussein am Morgen. Doch auch am elften Tag der intensiven Suchbemühungen fehlt vorerst weiter jede Spur von dem Flugzeug.
Flugzeug mit ohrenbetäubendem Lärm
Kurz nach dem Verschwinden des Fluges MH370 sahen die Bewohner einer Malediven-Insel laut einer Lokalzeitung einen tief fliegenden Passagier-Jet. Das Flugzeug sei laut Augenzeugen weiss mit roten Streifen bemalt gewesen – so sähen häufig auch die Flugzeuge der Malaysia Airlines aus, berichtete die Zeitung «Haveeru» online.
Ein Journalist der Zeitung erklärte auf Anfrage, die Menschen der Insel Kuda Huvadhoo im Dhaal Atoll hätten seit vorvergangenen Samstag auf die Sichtung hingewiesen. Aber erst jetzt habe seine Zeitung mit mehreren Menschen persönlich sprechen können.
Laut den übereinstimmenden Berichten hat das Flugzeug um 6.15 Uhr Ortszeit die Insel überquert und dabei einen ohrenbetäubendem Lärm gemacht. «Ich habe noch nie ein Flugzeug so niedrig über unsere Insel fliegen sehen. Wir haben Wasserflugzeuge gesehen, aber ich bin sicher, dass das keines war», sagte ein Augenzeuge der Zeitung.
Mit Hungerstreik gedroht
Verzweifelte Angehörige von chinesischen Passagieren an Bord des verschollenen Flugzeugs drohten aus Protest gegen die malaysische Informationspolitik zu dem Unglück mit einem Hungerstreik. Einer ihrer Sprecher kritisierte, dass es zehn Tage nach dem Verschwinden der Passagiermaschine immer noch keine Hinweise gebe.
«Bringt unsere Verwandten zurück», hatte eine verzweifelte Frau auf ein Plakat geschrieben, mit dem sie aus Protest gegen die als unzulänglich empfundene malaysische Informationspolitik zum Hungerstreik aufrief. «Wir brauchen die Wahrheit. Wir werden uns nicht der Politik beugen.» 153 der 239 Insassen des Flugzeugs sind chinesische Staatsbürger.
Keine Spuren in Kasachstan und Kirgistan
Die Suche konzentriert sich auf zwei Flugkorridore. Einer reicht von Malaysia über Nordindien bis nach Kasachstan, der andere Richtung Südwesten auf den Indischen Ozean hinaus.
Kasachstan und Kirgistan haben keine Hinweise, dass das Flugzeug in ihren Luftraum eingedrungen sein könnte, berichtete die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Das gelte auch für Pakistan und Indien.
26 Länder suchen nach der Boeing, die am 8. März nach dem Start von Kuala Lumpur nach Peking verschwunden ist.