Zum Inhalt springen
Video
Andreas Bock zum Bericht über die Foltermethoden der CIA
Aus News-Clip vom 10.12.2014.
abspielen. Laufzeit 5 Minuten 8 Sekunden.

International Folter – «Der erste Schritt ist entscheidend»

Wenn Foltern erlaubt ist, ist der Schritt zu schärferen Methoden nicht weit. Das sagt der deutsche Politikwissenschaftler Andreas Bock über die Enthüllungen der Machenschaften der CIA. Und: Dass die Folter für die Gewinnung von Informationen zwecklos sei, sei längst dokumentiert.

«Folter bringt nichts», sagt Andreas Bock, Professor für Politikwissenschaften an der Akkon-Hochschule in Berlin zu «10vor10». Denn der Gefolterte erzähle das, was er glaube, dass der Folterer hören wolle. «Es ist ein Instrument der Unterdrückung, um die Opposition zu zerbrechen, aber nicht, um Informationen zu generieren.» Dies habe auch die US-Armee wiederholt dokumentiert. Deshalb kommt für ihn die Tatsache, dass die Foltermethoden der CIA keine relevanten Informationen zutage gefördert haben, nicht überraschend.

Auch dass der US-Geheimdienst härtere Foltermethoden angewandt hatte als bisher bekannt, überrascht den Experten für Konfliktforschung nicht, denn «wenn ich eine Praxis erlaube, ist es keine grosse Hürde mehr, diese Praxis zu verschärfen.» Wenn das Folterverbot kippe, würden in der Praxis Tür und Tor geöffnet für eine immer weitergehende Auslegung dieser Erlaubnis.

Folterte die CIA «humaner» als andere?

Zur Frage, ob die Foltermethoden der CIA «weniger schlimm» gewesen seien als anderswo auf der Welt, antwortet Andreas Bock: «Es gibt keine ‹weniger schlimme› Folter oder ‹schlimmere› Folter. Folter ist für jeden, der darunter leidet, buchstäblich die Hölle.» Wer in Traumazentren gehe und sich mit Folteropfern beschäftige, der wisse, dass es keinen Unterschied gebe. Es gebe keine ‹humane› Form der Folter.

Und man müsse begreifen: «Die Folter endet nicht mit der Folter, die Folter geht weiter. Überlebende leiden den Rest ihres Lebens.»

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel