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International Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius tritt zurück

Frankreichs Aussenminister Laurent Fabius verabschiedet sich aus der Regierung. Wie ein Regierungssprecher indessen mitgeteilt hat, will ihn Präsident François Hollande zum Vorsitzenden des Verfassungsrates machen.

Der französische Aussenminister Laurent Fabius gibt seinen Posten ab und verlässt die Regierung. Das kündigte der 69-Jährige nach einer Kabinettssitzung in Paris an. Wie ein Regierungssprecher inzwischen bekannt gegeben hat, will Präsident François Hollande Fabius zum neuen Präsidenten des französischen Verfassungsrats ernennen.

Der Rückzug des 69-Jährigen komme angesichts seines Alters wenig überraschend, sagt SRF-Korrespondent Michael Gerber. Der Sozialist werde mit Lob verabschiedet werden und scheide nicht im Streit wie Justizministerin Christiane Taubira Ende Januar.

Laurent Fabius bekleidete in seiner langen politischen Karriere diverse Ministerposten. 1984 wurde er mit nur 37 Jahren jüngster französischer Premierminister. Seit knapp dreieinhalb Jahren amtete er nun als Aussenminister in der aktuellen Regierung. Als sein grösser Erfolg gilt das im vergangenen Dezember bei der Pariser UNO-Klimakonferenz ausgehandelte internationale Klimaschutzabkommen .

Ein Regierungsumbau für Hollandes Wiederwahl?

Nach Spekulationen französischer Medien könnte die bisherige Umweltministerin Ségolène Royal neue Aussenministerin werden. Die frühere Lebensgefährtin von Hollande ist auch Mutter von vier gemeinsamen Kindern.

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Legende: Wird sie Fabius' Nachfolgerin? Präsident Hollandes ehemalige Lebensgefährtin Ségolène Royal, heute Umweltministerin. Keystone

Für die kommenden Tage wird in Frankreich aber auch über eine Regierungsumbildung spekuliert. Selbst die Positionen von Premierminister Manuel Valls und Wirtschaftsminister Emmanuel Macron könnten in Frage gestellt werden.

«Das könnte dazu dienen, die Linie von Hollandes Politik zu ändern», meint Michael Gerber. «Weg von der sozialliberalen, reformerischen Linie, hin zu einer traditionellen linken Politik.» Auf diese Weise könnte der Präsident versuchen, im Hinblick auf seine angestrebte Wiederwahl 2017 das linke Lager wieder zu einen.

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