Schlotternd stehen sie im Schnee. Die Plastiksandalen an ihren Füssen waren wohl nicht die richtige Wahl. Mutter und Tochter, Melody und Athena. In ihren klammen Fingern schaukelt ein Plakat im kalten Wind. Es preist Ted Cruz aus Texas an, den konservativen Senator der Republikaner.
«Wir sind aber keine Groupies», betont Tochter Athena: «Wir sind Patrioten und wir wollen nicht nur auf dem Sofa sitzen und Fernsehen schauen», sagt sie. «Klar, manche halten uns für verrückt, andere unterstützen uns, aber hier zu sein ist alles was zählt für uns».
Cruz soll das Steuer herumreissen
Aus Minnesota und Texas sind die beiden Frauen nach Iowa gekommen. Hier folgen sie ihrem Favoriten auf Schritt und Tritt, kreuz und quer durch den Bundesstaat. Sie haben Senator Cruz auch schon persönlich getroffen, aber meistens stehen sie vor den Gebäuden, in denen er seine Wahlkampfauftritte abhält.
Und warum frieren Mutter und Tochter in der Kälte für den Senator aus Texas? Melody atmet tief durch: «Dies ist eine extrem wichtige Wahl! Unser Land ist auf einem gefährlichen Weg.» Nur Ted Cruz könne das Steuer herumreissen, sagt Melody.
Wir müssen doch alles tun, was wir können.
Der Stern von Senator Cruz aus Texas ist mit der konservativen Tea Party aufgegangen. Alle moderneren Ansichten sind ihm ein Gräuel, zum Beispiel gleichgeschlechtliche Ehen. Sein Lieblingswort: Freiheit, sein Traum: Den Staat abschaffen.
Mit dieser Haltung gilt er als noch radikaler als Donald Trump. Deswegen lieben ihn auch die beiden Patriotinnen. «Dieses Land bedeutet mir alles!», betont Melody unter Tränen: «Wir müssen doch alles tun, was wir können. Die Vereinigten Staaten sind das beste Land der Welt.»
«Wir brauchen Ted Cruz. Er wird dafür sorgen, dass wir wieder so leben, wie es in unserer Verfassung steht.» Nur deshalb steht Melody draussen in der Kälte von Iowa – schluchzend und in Plastikschuhen.