Die Genfer Justiz will das Vermögen von 380 Millionen Dollar der Familie des ehemaligen Diktators Sani Abacha an Nigeria zurückerstatten. Das in Luxemburg konfiszierte Geld, welches in Tarnfirmen angelegt wurde, soll unter der Aufsicht der Weltbank zurückgegeben werden.
Die Gelder wurden seit 2006 in Luxemburg auf Antrag der Genfer Justiz beschlagnahmt, wie die Genfer Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Rückerstattung erfolgt nun im Rahmen eines Abkommens, das im Juli 2014 zwischen Nigeria und der Familie Abacha abgeschlossen wurde.
Mit eiserner Faust regiert
Dieses Abkommen sehe vor allem die Beschlagnahmung der Gelder und deren Rückerstattung an Nigeria vor. Die Staatsanwaltschaft hielt fest, dass zugleich vereinbart worden sei, dass Nigeria die Klage gegen Abba Abacha, den Sohn des verstorbenen Diktators, fallen lässt.
Die Genfer Justiz kann damit ein 1999 eröffnetes Strafverfahren gegen den Diktatorensohn einstellen. Sani Abacha hatte Nigeria von 1994 bis 1998 mit eiserner Hand geführt und soll dabei 2,2 Milliarden Dollar im Ausland versteckt haben.