Es könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, dass Arafat vergiftet worden sei, betonten die Schweizer Mediziner vom Institut für Radiophysik der Uni-Klinik von Lausanne (CHUV). Sie hatten Proben von Knochen und Kleidung Arafats untersucht.
Die Forensiker favorisieren die These, dass der ehemalige PLO-Chef vergiftet wurde. Ihre Resultate würden diese These «mässig stützen», sagten sie.
Schwierige Analysen
Für Gewissheit würden noch viel mehr Informationen gebraucht, sagte François Bochud, Chef der Strahlenphysik. Die Analysen seien besonders schwierig gewesen, da acht Jahre zwischen dem Tod Arafats und dem Beginn der Untersuchungen gelegen hätten.
«Wir konnten nicht kontrollieren, dass die Proben unter Bedingungen konserviert worden sind, die wir uns gewünscht hätten», sagte Patrice Mangin, Chefforensiker der Uniklinik.
Israel weist Verantwortung zurück
In den Proben von Rippen und Beckenknochen sei Polonium 210 in einer bis zu 20 mal höheren Konzentration gefunden worden, als normal, sagte Bochud weiter. Die Forscher zeigten sich überrascht über die hohe Konzentration.
Israel hat jede Verantwortung für den Tod Arafats zurückgewiesen.