Der Literaturnobelpreisträger starb im Alter von 87 Jahren in Lübeck. Das teilte der Steidl Verlag in Göttingen mit. Laut einer Mitteilung auf der Website des «Günter Grass-Hauses» erlag der gebürtige Danziger einer Infektion. Weitere Informationen lägen derzeit noch nicht vor, sagte eine Sprecherin des Museums.
Grass zählte zu den bedeutendsten deutschen Schriftstellern der Gegenwart. Bereits sein 1959 erschienener erster Roman «Die Blechtrommel» wurde ein Welterfolg. 40 Jahre später erhielt der gebürtige Danziger für sein Gesamtwerk den Nobelpreis.
Mit einem Sack Nüsse will ich begraben sein und mit neuesten Zähnen. Wenn es dann kracht, wo ich liege, kann vermutet werden: Er ist das, immer noch er
Zeitlebens schaltete sich Grass in gesellschaftspolitische Debatten ein. So unterstützte er Willy Brandts Aussöhnungspolitik mit Polen und machte Wahlkampf für die SPD. Grass löste heftige Kontroversen aus, zuletzt 2012 wegen eines Israel-kritischen Gedichts.
Umfangreiches Werk
Zum umfangreichen Werk von Grass gehört die Anfang der 1960er Jahre erschienene «Danziger Trilogie». Sie umfasst neben der «Blechtrommel» die Novelle «Katz und Maus» (1961) und den Roman «Hundejahre» (1963).
Fast ein halbes Jahrhundert später schrieb Grass seine «Trilogie der Erinnerung» mit den autobiografischen Bänden «Beim Häuten der Zwiebel» (2006), «Die Box» (2008) und «Grimms Wörter» (2010).