Die Verletzung des türkischen Luftraumes durch ein russisches Kampfflugzeug wird auch die Nato beschäftigen. Ein Treffen der westlichen Militärallianz dazu sei noch für Montag einberufen worden, verlautete aus dem türkischen Aussenministerium.
Ereignet hatte sich der Zwischenfall bereits am Samstag. Ein russisches Kampflugzeug war nach türkischer Darstellung von Syrien aus in den Luftraum der Türkei eingedrungen und dort von F-16-Kampfflugzeugen der türkischen Luftwaffe abgefangen worden.
Russland habe den Zwischenfall als einen Fehler bezeichnet, der nicht wieder vorkommen werde, erklärte die Türkei, die wegen des Vorfalls den russischen Botschafter einbestellte.
Angriffe gegen den IS – aber nicht nur
Die Türkei unterstützt syrische Rebellengruppen, Russland hingegen ist ein enger Verbündeter von Syriens Machthaber Assad. Russland fliegt seit Mittwoch zur Unterstützung Assads Luftangriffe. Nach russischen Angaben richten sich diese ausschliesslich gegen Dschihadistengruppen wie den IS oder die Al-Nusra-Front.
Beobachter widersprechen dem. So gilt nach Einschätzung Grossbritanniens nur ein Bruchteil der Angriffe dem IS. Stattdessen greife die russische Luftwaffe vor allem Gebiete an, in denen Zivilisten lebten und nehme Kämpfer der Freien Syrischen Armee ins Visier. Die moderate Opposition kämpft gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
Auch eine westlich-arabische Militärallianz unter Führung der USA fliegt seit einem Jahr Angriffe auf die Extremisten. Es wird befürchtet, dass es ohne eine genaue Koordination der Einsätze zu Konflikten mit den russischen Kampfflugzeugen kommt.