Das Wichtigste in Kürze
- Politifact überprüft die Aussagen der US-Politiker auf deren Wahrheitsgehalt
- Dies hat die Organisation auch bei anderen US-Präsidenten als bei Donald Trump getan
- Es sei einfach, die Aussagen von Donald Trump zu widerlegen, sagt Jon Greenberg, einer der Journalisten, die bei Politifact tätig sind.
Wenn US-Politiker im Fernsehen etwas behaupten oder wenn sie ihren Anhängern ihre Parolen zurufen, dann beginnt die Arbeit der Fact-Checker, der professionellen Faktenprüfer. Es sind spezialisierte Journalisten wie Jon Greenberg, die auf Herz und Nieren prüfen, was Politiker alles von sich geben.
Besonders im Fokus steht US-Präsident Donald Trump. Er ist bekannt für Falschaussagen. Er hat sie im Wahlkampf gemacht, und macht sie jetzt im Weissen Haus.
Mehr als zwei Drittel von Trumps Aussagen sind als teilweise bis völlig falsch eingestuft.
Zahlen kann niemand anzweifeln
Regierungsstatistiken, Zahlentabellen, Datensätze. Das ist die Welt von Jon Greenberg. Was Politiker tagein, tagaus behaupten, misst der altgediente Journalist an harten Fakten.
«Ich liebe es, wenn die Zahlen für sich sprechen», sagt Jon Greenberg, Zahlen, die niemand anzweifeln könne. Er ziehe auch immer zusätzlich sachkundige Wissenschaftler bei.
Das Wahrheitsbarometer schlägt aus
Seit zehn Jahren schaut Politifact den Senatoren oder den Präsidenten so auf die Finger. Un- oder Halbwahres wird widerlegt, wahre Aussagen werden bestätigt. Politifact, gegründet von der Zeitung «Tampa Bay Times», hat dafür schon den Pulitzerpreis gekriegt. Arbeit gibts zur Zeit genug.
Wenn US-Präsident Trump behauptet, die Arbeitslosigkeit liege bei bis zu 42 Prozent, dann schlägt die Nadel auf dem Truth-O-Meter ganz nach links aus. Der Truth-O-Meter ist das Wahrheitsbarometer von Politifact. Ganz links, das heisst: Völlig falsch.
Mehr als zwei Drittel von Trumps Aussagen sind widerlegt
Was Donald Trump sagt, sei vielfach richtig oder völlig falsch, sagt Faktenprüfer Jon Greenberg, dazwischen gebe es eigentlich nichts. Die Aussagen von Trump zu widerlegen, gehöre zu den einfachen Aufgaben.
270 Aussagen von Trump hat Politifact schon geprüft, auch aus der Zeit vor seiner Präsidentschaft. Mehr als zwei Drittel davon sind als teilweise bis völlig falsch eingestuft.
«Information ist in den USA mittlerweile meist politisch gefärbt», sagt Greenberg. Es gebe den Trend, nur zu glauben, was zum eigenen politischen Weltbild passe. Und die Tendenz, dem zu misstrauen, was die Regierung sagt. Das habe er so noch nie erlebt. «Das ist beunruhigend.»
Medien in Verdacht von Fake News
In den USA wird zurzeit viel gestritten; links und rechts bezichtigen sich gegenseitig der Lüge. Der Präsident steht im Ruf, Unwahrheiten zu verbreiten.
Die Aussagen von Trump zu widerlegen, gehört zu den einfachen Aufgaben.
Die Medien müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, sie seien nichts mehr als Fake News, Falschinformationen. Gerade deshalb seien Faktenprüfer besonders gefordert.
Greenberg ist überzeugt, dass eine Mehrheit der Menschen noch immer den harten, unverrückbaren Fakten vertraue. Greenberg findet sie, in seinen Statistiken, in den Zahlentabellen und in den Datensätzen.