Knapp 100 Länder haben das Pariser Klimaabkommen ratifiziert, die Schweiz noch nicht. Die Initiative «Für eine grüne Wirtschaft», welche eine konsequente Klimapolitik verlangte, hatte im Herbst an der Urne keine Chance.
Und die geplante Revision des CO2-Gesetzes geht den bürgerlichen Politikern zu weit, während sie den Klimaaktivisten viel zu schwach ist.
Keine Fortschritte beim Verkehr
Die Klimapolitik hat in der Schweiz einen schweren Stand – und das obwohl sich die Schweizer Delegation in Paris zu den hoch ambitionierten Ländern gesellt hatte.
Ein Widerspruch? Christian Zeyer, Mitglied der aktuellen Schweizer Delegation und Co-Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Swisscleantech relativiert: «In einem Jahr passiert im Allgemeinen nicht sehr viel. Das sind sehr langfristige politische Entwicklungen.» Man habe in der Vergangenheit aber Fortschritte gemacht, beispielsweise im Bereich der Gebäude. «Im Bereich Verkehr ist es aber sicher so, dass wir noch nicht das erreicht haben, was wir erreichen sollten.»
«Das wird die Welt verändern»
Trotzdem: Zeyer will sich zusammen mit der ganzen Delegation dafür einsetzen, dass in Marrakesch «robuste und wirksame Regeln zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens» definiert werden.
Es sei im Interesse der Schweiz, diese Regeln auch selbst umzusetzen. Denn das Klimaabkommen sei unumkehrbar: «Ich denke, das wird die Welt verändern, und die Schweiz muss dafür sorgen, dass sie Teil davon ist und nicht abgehängt wird», sagt Zeyer, der ab heute an der Klimakonferenz in Marrakesch mitverhandelt. Nächste Woche wird auch Umweltministerin Doris Leuthard nach Marokko reisen.