«Wir sind dort nur zum Schutz unserer Bürger und unserer Einrichtungen präsent, nicht zum Schutz des Regimes, sagte Präsident Francois Hollande. Keinesfalls werde Frankreich sich in die inneren Angelegenheiten eines Landes einmischen. «Diese Zeiten sind vorbei», betonte Hollande.
Paris werde kein Regime schützen – sehr wohl aber die eigenen Interessen. Dennoch: Falls Zivilisten bei dem Konflikt bedroht würden, würde Frankreich seine Pflicht tun.
Hollande hatte die im Land stationierten französischen Soldaten zuvor beauftragt, die Sicherheit der Botschaft zu gewährleisten. Damit reagierte Hollande auf Proteste vor der diplomatischen Vertretung, bei denen Steine geworfen wurden und einige Demonstranten sogar das Gelände betraten.
Etwa 250 Soldaten der ehemaligen Kolonialmacht waren bereits auf dem Flughafen der Hauptstadt Bangui stationiert. Sie gehören einer Friedensmission an. Das französische Präsidialamt teilte mit, die Massnahmen zum Schutz der Botschaft und der französischen Bürger würden solange beibehalten wie nötig.
Zuvor hatten Hunderte vor dem Botschaftsgelände gegen den Vormarsch von Rebellen im Norden des Landes protestiert. Einige Demonstranten beschuldigten Frankreich, die Aufständischen zu unterstützen. Andere forderten Paris auf, der Armee beim Kampf gegen die Rebellen zu helfen.
Auch Staatspräsident François Bozizé forderte Hilfe von Frankreich und den USA an. Die beiden Staaten sollen helfen, die Rebellen auf ihre ursprünglichen Standorte zurückzudrängen. Diese hatten in den letzten Tagen grössere Teile des Landes eingenommen.
UNO und USA ziehen Personal ab
Französische Offiziere dienten der Armee in der Zentralafrikanischen Republik bisher als Berater. Seit 1958 ist das Land von Frankreich unabhängig – seit 1960 existiert ein Verteidigungspakt. Allerdings ist Frankreich zunehmend zurückhaltend, wenn es um die direkte Einmischung in Konflikte in ehemaligen Kolonien geht.
Die UNO und die USA haben in den vergangenen Tagen ihr Personal bis auf eine Notbesetzung aus der Zentralafrikanischen Republik abgezogen. Rund 200 UNO-Mitarbeiter sollen das Land «vorläufig verlassen».
Das US-Aussenministerium erlaubte allen Mitarbeitern, die für den Betrieb der Botschaft entbehrlich sind, sowie den Familien, das Land zu verlassen. Die USA forderten zudem alle US-Bürger vorsorglich zum Verlassen der Zentralafrikanischen Republik auf.