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International Hooligan-Demo in Köln endet in Gewalt

Ausländerfeindliche Parolen, Attacken gegen die Polizei: In Köln ist eine Anti-Islamisten-Kundgebung von Fussball-Hooligans und rechten Gruppen eskaliert. Das Bundesland Nordrhein-Westfalen strebt nun ein Verbot solcher Demonstrationen an.

Die Bilanz des Marsches «Hooligans gegen Salafisten» in Köln ist blutig: 44 verletzte Polizisten, einer davon schwer. Auf Seiten der Demonstranten sei eine Person verletzt worden. Rund 20 gewaltbereite Demonstranten wurden in Gewahrsam genommen.

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Die deutsche Polizei hat nach den Krawallen bislang 57 Strafanzeigen erstattet. Den Verdächtigen wird unter anderem Körperverletzung und Landfriedensbruch vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft berichtete. Weitere Strafanzeigen könnten folgen.

Szene-Gemeinsamkeiten

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Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) in Deutschland weist schon seit längerem auf die teilweise personelle Überschneidung der jeweiligen Fussballszenen mit den rechten Szenen hin. Betroffen seien demnach 16 Städte aus der ersten und zweiten Bundesliga.

Treibende Kraft bei der Demonstration gegen Salafisten am Sonntag war laut Polizei und Verfassungsschutz die Hooliganszene. Viele Rechtsextremisten hätten sich ihnen angeschlossen. Die Gewerkschaft der Polizei sprach von einer neuen Qualität der Gewalt. Besonders der grosse Zulauf sei erschreckend.

Nordrhein-Westfalen will Verbot

Als Reaktion auf die Ausschreitungen strebt Nordrhein-Westfalen (NRW) ein Verbot solcher Kundgebungen an. Bund und Länder sollten alle rechtlichen Möglichkeiten gegen diese Gewalttäter ausschöpfen, sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD). Die Ermittlungen gegen sie liefen auf Hochtouren. «Wir werden diese Erkenntnisse dazu nutzen, solche Demonstrationen von gewaltbereiten Hooligans künftig zu verbieten.»

Die rechtlichen Hürden für ein solches Verbot seien allerdings hoch, sagte Jäger weiter. Trotzdem wolle man alles daran setzen, «damit jeder, der das Versammlungsrecht missbraucht, dazu künftig keine Gelegenheit mehr bekommt.»

Mobilisierung im Internet

Rund 4500 gewaltbereite Hooligans teils verfeindeter Fussballclubs hatten sich in der Kölner Innenstadt mit Rechtsextremen versammelt. Aus der Menge wurde die Polizei mit Feuerwerkskörpern, Steinen und Flaschen beworfen. Die Beamten gingen mit Wasserwerfern, Schlagstöcken und Reizgas gegen die Krawallmacher vor. Eine Gegendemonstration ist friedlich verlaufen. Salafisten sind laut Polizei nicht in Erscheinung getreten.

Die «Hooligans gegen Salafisten» ist eine Bewegung, die sich im Internet gebildet hat und sich über soziale Netzwerke organisiert. Das deutsche Bundesinnenministerium beobachtet die Bewegung nach eigenen Angaben wegen der hohen Gewaltbereitschaft unter den Sympathisanten seit einiger Zeit verstärkt. Die Kundgebung in Köln war von einem Funktionär der rechts gerichteten Pro NRW angemeldet worden, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

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