Trotz der verschärften Sicherheitsvorkehrungen haben hunderte Flüchtlinge die Grenze zu Mazedonien überquert. Sie durchbrachen die Absperrungen, die mit Stacheldraht gesichert sind. Dies berichteten Reporter von AFP und Reuters. Die Migranten überwanden demnach Polizeiabsperrungen und rannten über Felder.
Die Beamten zündeten zwei Blendgranaten und setzten Tränengas ein. Beim Versuch, die Grenze zu überqueren, wurden mehrere Flüchtlinge verletzt. Andere riefen: «Helft uns!» Das Chaos brach aus, nachdem die mazedonische Polizei einer Gruppe von Flüchtlingen mit kleinen Kindern erlaubte, die Grenze zu überqueren.
Die Flüchtlinge hatten mehrere Tage im Niemandsland zwischen Griechenland und Mazedonien verbracht. Der 49-jährige Arzt Samer Moin aus Syrien, der nach Norwegen will, berichtete, viele Flüchtlinge hätten sich in der Nacht nicht vor dem Regen schützen können.
So wie Samer Moin wollen die meisten Flüchtlinge nach Westeuropa gelangen. Dazu reisen viele von ihnen von Griechenland über Mazedonien nach Serbien. Wie viele Flüchtlinge genau an der Grenze zu Mazedonien warten, ist nicht klar. Verschiedenen Angaben zufolge sind es zwischen 2000 und 5000 Menschen.
Augenzeugen berichteten, fast stündlich kämen mit Bussen und Zügen weitere Flüchtlinge an. Medizinische Helfer erreichten inzwischen das provisorische Flüchtlingslager an der Grenze und versorgten Kinder und Kranke, wie es hiess.
Mazedonien hatte am Donnerstag den Notstand erklärt und den Übergang an einer Hauptroute blockiert. Inzwischen wurde eine zweite Stacheldraht-Begrenzung errichtet.
Schon davor hatte Ungarn mit dem Bau eines Grenzzauns aus Stacheldraht begonnen, um den Ansturm der Flüchtlinge aus Serbien zu unterbinden. Auch das östlich an Mazedonien grenzende Bulgarien verschärfte nun die Bewachung seiner Grenzen.