Nach Angaben von Behörden haben Hunderttausende Ukrainer Zuflucht in Russland gesucht. Und es könnten noch mehr werden: In der ostukrainischen Separatistenhochburg Donezk sagte der selbst ernannte Regierungschef Alexander Borodaj, dass sich die Millionenstadt auf eine Evakuierung vorbereite. Hunderttausende Menschen könnten aus Angst vor einer Bombardierung der Stadt durch ukrainische Regierungstruppen nach Russland übersiedeln, warnte er.
Derweil werden die Kämpfe in der Ostukraine immer heftiger. Amnesty International wirft den bewaffneten Separatisten und regierungstreuen Truppen gravierende Menschenrechtsverletzungen vor.
Kämpfe gehen weiter
Bei einem Raketenwerferbeschuss in der Ostukraine sind dem Innenministerium zufolge etwa 30 Soldaten ums Leben gekommen. Die Armee sei bei Selenopolje massiv von prorussischen Separatisten attackiert worden, sagte Behördensprecher Sorjan Schkirjak der Agentur Interfax zufolge in Kiew. «Bisher gibt es Informationen über etwa 30 Tote. Die Zahl kann sich noch erhöhen», sagte Schkirjak.
Insgesamt sind nach Einschätzung des renommierten Militärexperten Dmitri Tymtschuk bei der Offensive in der Ostukraine seit Mitte April rund 200 Militärangehörige getötet und etwa 500 verwundet worden.
Die Behörden bestätigten zudem fast 500 zivile Todesopfer. Zudem sollen nach Schätzungen Hunderte Aufständische ums Leben gekommen sein.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International sprach zudem von «immer mehr Beweisen» für Folter und Menschenraub. In den vergangenen drei Monaten seien Journalisten, Aktivisten und Demonstranten schwer verprügelt und auf andere Weise gefoltert worden, teilte Amnesty mit.