Griechenland, Zypern und erst neulich auch Schweden. Frustrierte Bürger gehen in grossen Massen auf die Strasse. Die Ratlosigkeit der Politik wirkt wie Brandbeschleuniger.
Risiko gewachsen
Die Gefahr solcher kollektiven Gewaltausbrüche nimmt zu. Und das vor allem in Europa. Zu diesem Schluss kommt die UNO-Sonderorganisation ILO (Internationale Arbeitsorganisation).
Das Risiko sozialer Unruhen sei in 46 von 71 untersuchten Volkswirtschaften angestiegen, erklären die ILO-Experten. In der Europäischen Union habe sich diese Gefahr von durchschnittlich 34 Prozent im Jahr 2006 auf 46 Prozent im Jahr 2012 erhöht.
Mehr Hilfe für die Schwächsten
Die Experten verwenden zur Ermittlung dieser Zahlen einen Index mit Faktoren wie Arbeitsmarktlage, Lebensstandard und Vertrauen in die jeweilige Regierung.
Massgeblich schuld ist laut ILO die teils dramatische Sparpolitik mit zunächst steigender Arbeitslosigkeit als Folge. «Wir brauchen einen auf Jobs und produktive Investitionen fokussierten globalen Aufschwung sowie besseren sozialen Schutz für die ärmsten und verwundbarsten Gruppen», betonte ILO-Generaldirektor Guy Ryder. «Und wir müssen gegen die soziale Ungleichheit vorgehen, die in vielen Teilen der Welt grösser wird.»