Reden im Deutschen Bundestag
Die europaweiten Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges haben mit einer Feierstunde im deutschen Bundestag begonnen.
Der Parlamentspräsident Norbert Lammert würdigte in einer Ansprache die Soldaten der westlichen Alliierten und der Roten Armee – und erinnerte an die Opfer: «Wir gedenken heute der Millionen Opfer eines beispiellosen Vernichtungsfeldzugs gegen andere Nationen und Völker, gegen Slawen, gegen die europäischen Juden.» An der Gedenkfeier nahmen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck teil.
Zudem waren polnische Kriegsveteranen bei den Feierlichkeiten im Bundestag dabei. Der Historiker Heinrich August Winkler rief mit Verweis auf den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vor Kriegsbeginn mahnend in Erinnerung: «Nie wieder dürfen Polen und die baltischen Republiken den Eindruck gewinnen, als werde zwischen Berlin und Moskau irgendetwas über ihre Köpfe hinweg und auf ihre Kosten entschieden.»
Siegesfeier in Russland
In Moskau fand derweil die Generalprobe der Siegesfeier zum Triumph der Sowjetunion über Hitler von morgen Samstag statt. Bei strahlendem Sonnenschein marschierten mehr als 16'000 Soldaten durch das Zentrum der Stadt, begleitet von rund 200 Panzern und Trägern für Interkontinentalraketen sowie rund 150 Kampfjets und Militärhubschaubern.
Die Parade zum Tag des Sieges am 9. Mai soll die grösste Waffenschau in der Geschichte Russlands werden. Der chinesische Staatschef Xi Jinping ist für die Feierlichkeiten bereits in Moskau eingetroffen – er wurde von Ministerpräsident Wladimir Putin empfangen.
Frankreich feiert mit den USA
Der französische Präsident François Hollande begab sich in Paris zum Arc de Triomphe – Stätte des Grabs des Unbekannten Soldaten – und legte dort einen Kranz nieder. Zuvor hatte er das Denkmal von Charles de Gaulle besucht, der während des Zweiten Weltkrieges die französische Exilregierung in London führte. Auch US-Aussenminister John Kerry gedachte zusammen mit dem französischen Aussenminister dem Kriegsende in Paris.
US-Präsident Barack Obama würdigte die US-Soldaten, die in Europa ihr Leben gelassen hatten. "Das war die Generation, die ganz wörtlich die Welt gerettet hat." Heute müssten die westlichen Verbündeten für gemeinsame Werte zusammenstehen - Freiheit, Sicherheit, Demokratie, Menschenrechte und Herrschaft des Gesetzes. Zugleich müsse jeder Form von Hass eine Absage erteilt werden.