Knapp vier Jahrzehnte nach der islamischen Revolution soll im Iran offener mit dem Thema Sex umgegangen werden. Das beschloss eine Kulturkommission mit Blick auf akademische Kreise und Fachbücher.
«Der Begriff Sex sollte nicht mehr als etwas Verbotenes gelten», sagte Kommissionsmitglied Gholam-Ali Hadad-Adel laut der Nachrichtenagentur Isna. Zugleich liess die Kommission das neue Studienfach «Familie und sexuelle Gesundheit» offiziell zu.
Aufklärung durch Satelliten-TV und westliche Sender
Professoren der Medizin beschwerten sich, sie könnten mit dieser Art der Zensur ihren Studenten nicht einmal das Grundwissen der jeweiligen Fächer vermitteln. Homosexualität oder Masturbation würden tabuisiert.
Obwohl das Thema Sex in der islamischen Republik eine Art Tabustatus hat, ist die junge Generation des Landes diesbezüglich sehr offen – vor allem dank Internet, Satellitensender und illegalen westlichen Spielfilmen.