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International IS gerät zunehmend in den Würgegriff der Peschmerga

Es begann in den Morgenstunden des vergangenen Donnerstags. 8000 Peschmerga-Kämpfer starteten ihre Offensive gegen die Terrormiliz IS. Gestern Sonntag stand die strategisch wichtige Stadt Sindschar im Nordirak offenbar vor der Rückeroberung. Auch in Syrien kamen IS-Kämpfer in Bedrängnis.

«Mit Gottes Hilfe werden wir sie ganz befreien.» Mit diesem hoffnungsvollen Satz reagierte Kurdenpräsident Massud Barsani auf die Erfolge seiner Peschmergakämpfer.

Kampf um Kobane

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Zerstörte Häuserzeile in der Stadt Kobane.
Legende: keystone

Seit nunmehr 100 Tagen liefen sich in der nordsyrischen Stadt Kurden und die Terrormiliz der IS einen erbitterten Kampf. Kobane ist zum Symbol für den Widerstand gegen den IS geworden.

Vier Monate nach der überraschenden Offensive der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Nordirak steht die strategisch wichtige Stadt Sindschar offenbar vor der Rückeroberung. Grosse Teile seien bereits eingenommen worden, sagte Barsani.

Auch die US-Streitkräfte flogen nach eigenen Angaben am Sonntag vier Luftangriffe auf IS-Stellungen. Zudem haben zahlreiche Länder Waffen an die Kurden geliefert.

Nächstes Ziel Mossul?

Mit einem Sieg in Sindschar hätten die Kurden die meisten Gebiete zurückerobert, die sie an die Extremisten im Sommer verloren hatten. Es wäre auch wichtiger Schachzug für die Zentralregierung in Bagdad, weil so die Verbindung zwischen Syrien und der vom IS beherrschten Stadt Mossul unterbrochen wäre.

An den Kämpfen beteiligen sich kurdische Peschmerga-Einheiten, die in der Türkei verbotene PKK und ihre syrische Schwesterorganisation YPG sowie Jesiden. Der IS hatte bei seiner Offensive Tausende Mitglieder der religiösen Minderheit getötet oder gefangengenommen. Einige flohen auf den Höhenzug Sindschar, der nördlich der gleichnamigen Stadt liegt.

Syrische Armee widersteht den IS-Angriffen

Mindestens 20 IS-Terrorkämpfer sind nach Angaben von Aktivisten bei einem erneuten Versuch der Terrorgruppe getötet worden, einen Luftwaffenstützpunkt im Osten Syriens zu erobern. Der Angriff scheiterte bereits zum zweiten Mal.

Konflikte unter Dschihadisten

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Der IS hat nach eigenen Angaben vier «religiöse Extremisten» festgenommen, die angeblich ihren Anführer Abu Bakr al-Bagdadi stürzen wollten. Auf dschihadistischen Websites wurde ein Video veröffentlicht, in dem die Festnahme «einer Zelle religiöser Extremisten» gemeldet wird, die «gegen das Kalifat zu den Waffen greifen wollte.»

IS habe seit Samstagabend versucht, den Stützpunkt in Deir Essor zu erstürmen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit. Dabei seien 20 der Dschihadisten – 19 Syrer und ein Marokkaner – und zwei Soldaten der syrischen Armee getötet worden.

Es war demnach der zweite Angriff auf die Basis binnen eines Monats. Der Stützpunkt ist einer der letzten der syrischen Armee in der gleichnamigen östlichen Provinz an der Grenze zum Irak, wo IS bereits grosse Gebiete kontrolliert.

Die Terroristen haben grosse Teile Syriens und des benachbarten Irak unter ihre Kontrolle gebracht und wollen die Regierungen beider Länder stürzen. Der IS will einen grenzübergreifenden Gottesstaat einrichten.

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