Die Terrormiliz Islamischer Staat büsste dieses Jahr rund 14 Prozent des von ihr kontrollierten Gebietes ein. Laut einer Schätzung des Branchendienstes «IHS Jane's Conflict Monitor» schrumpfte das vom IS kontrollierte Gebiet um rund 12'800 auf nun 78'000 Quadratkilometer.
Viele Verluste zugunsten kurdischer Einheiten
Viel Territorium ging gemäss dem Bericht im Norden Syriens entlang der Grenze zur Türkei an kurdische Einheiten verloren. Im Irak waren es unter anderem die Stadt Tikrit, die Stadt Baidschi samt der grossen Erdölraffinerie sowie ein Teil der wichtigen Verbindungsstrasse zwischen Mossul und der IS-Hochburg Al-Rakka. Das erschwert gemäss IHS den Transport von Gütern und Kämpfern.
Gebietsgewinne verzeichnete die vom selbst ernannten Kalifen Abu Bakr al-Bagdadi angeführte sunnitische IS-Miliz dagegen bei ihrem Vorstoss im Westen Syriens, unter anderem über die historische Oasenstadt Palmyra.
In seinem Herrschaftsgebiet hat der IS ein Gewaltmonopol mit Polizei und Geheimdienst errichtet, kassiert Steuern und betreibt eine eigene Justiz. Die Extremisten beherrschen zudem das Bildungssystem, organisieren Sozialunterstützung und verteilen Saatgut an Bauern.
Kampf um Ramadi
Die irakische Armee hat eine Offensive zur Rückeroberung der vom IS kontrollierten Stadt Ramadi begonnen. Der Angriff habe am frühen Morgen begonnen, sagte ein Militärsprecher. Zuvor hatte die Armee monatelang die Nachschublinien der IS-Miliz unter Beschuss genommen. Die Luftwaffe unterstütze die Bodentruppen bei den Kämpfen.
Sollte die Rückeroberung des 100 Kilometer westlich von Bagdad gelegen Ramadi gelingen, würde der IS-Miliz die zweite grössere Stadt entrissen. Im April hatte die Armee die Extremisten bereits aus Tikrit vertrieben. Die Grossstädte Mossul und Falludscha sind noch in deren Händen.