Die Islamistengruppe Boko Haram hatte am Wochenende ein «Islamisches Kalifat» in der Stadt Gwoza ausgerufen. Das nigerianische Militär hingegen winkt ab. Diese Erklärung bedeute gar nichts, so ein Sprecher am Sonntag. Die Souveränität und die territoriale Integrität des Landes seien nach wie vor «intakt», hiess es.
In einem fast einstündigen Video hatte Boko-Haram-Führer Abubakar Shekau am Sonntag erklärt, nach dem «Sieg» seiner Kämpfer im nordöstlichen Gwoza habe die Stadt im Bundesstaat Borno «nichts mehr mit Nigeria zu tun». Gwoza sei nun «Teil des Islamischen Kalifats».
UNO-Vertretern zufolge war Gwoza in diesem Monat von Boko-Haram-Kämpfern erobert worden, die Armee bereitet aber offenbar eine Rückeroberung vor.
Über 10'000 Menschen getötet
Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit 2009 tötete sie bei Anschlägen und Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen mehr als 10'000 Menschen.
Im April machte Boko Haram Schlagzeilen mit der Entführung von 276 Mädchen aus einer Schule, von denen die meisten noch immer vermisst sind.