Tunesien erhält Geld vom Internationalen Währungsfonds (IWF): Mehr als 500 Millionen Dollar hat die Organisation in Washington kurz nach der Vereidigung der neuen Regierung in Tunis freigegeben.
Die Auszahlung erfolgt im Rahmen eines vor einem Jahr vereinbarten Unterstützungsprogramms, das über zwei Jahre läuft. Insgesamt will der IWF Tunesien während dieser Zeit mit 1,7 Milliarden Dollar unterstützen.
Tunesien erhält das Geld im Gegenzug für bestimmte Zusagen. Dazu gehört das Versprechen, das Haushaltsdefizit des Landes unter Kontrolle zu halten.
Die Auszahlung hatte sich aufgrund der instabilen Lage in Tunesien verschoben. Auslöser der politischen Krise war die Ermordung des linken
Oppositionellen Mohamed Brahmi durch radikale Salafisten im vergangenen Juli.
Die Opposition gab der Regierung eine Mitschuld an dem Mord und forderte ihren Rücktritt.
Um eine Lösung zu ermöglichen, willigte die islamistische Ennahda-Partei schliesslich in den Machtverzicht ein. Nach langwierigen Verhandlungen wurde am vergangenen Sonntag eine neue Verfassung verabschiedet, die als wegweisend in der arabischen Welt gilt.
Am Mittwoch wurde die unabhängige Expertenregierung von Mehdi Jomaâ vereidigt. Das Kabinett soll nun Parlaments- und Präsidentenwahlen vorbereiten.