Angesichts der Offensive der schiitischen Huthi-Rebellen im Süden hat der Jemen den UNO-Sicherheitsrat am Mittwoch um rasche Hilfe durch den Einsatz von Bodentruppen gebeten. «Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, dringend mit Bodentruppen zu intervenieren, um den Jemen, vor allem Aden und Tais, zu retten», so der jemenitische UNO-Botschafter in einem Schreiben an das Gremium.
Die mit dem Iran verbündeten schiitischen Aufständischen kontrollieren inzwischen weite Teile des Landes, darunter die Hauptstadt Sanaa. Bei den Kämpfen und Luftangriffen wurden nach UNO-Angaben vom Dienstag 646 Zivilisten getötet und 1364 weitere verletzt.
Zivile Bevölkerung stark betroffen
Der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira berichtete unter Berufung auf das ihm vorliegende Schreiben weiter, der jemenitische UNO-Botschafter habe zudem internationale Menschenrechtsorganisationen aufgerufen, die «barbarische» Gewalt gegen die schutzlose Bevölkerung zu dokumentieren.
Die USA versprachen humanitäre Hilfe in Höhe von 68 Millionen Dollar für die Betroffenen der Bombardements im Jemen. Washington zweifelte bisher an einer militärischen Lösung, hat seine Flotte vor der jemenitischen Küste jedoch verstärkt.
Umstrittene Rollen Saudi-Arabiens und des Iran
Saudi-Arabien wirft dem Iran vor, die Rebellen mit Waffen zu unterstützen. Die Führung in Teheran weist dies zurück. Der Präsident des Jemen, Abed Rabbo Mansur Hadi, befindet sich im saudiarabischen Exil. Das Eingreifen einer von Saudi-Arabien geführten Militärallianz arabischer Staaten brachte keinen Frieden. Die Einsätze wurden von den USA, Frankreich und Grossbritannien logistisch unterstützt.