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Bewohner vor einem komplett zerstörten Gebäude.
Legende: Bewohner suchen nach dem jüngsten Angriff in der Nähe der jemenitischen Hauptstadt Sanaa nach Überlebenden. Keystone

International Jemen-Sitzung: UNO noch uneins

Die saudischen Luftangriffe gegen die Huthis im Jemen fordern immer wieder zivile Opfer. Moskau kann sich jedoch zunächst im UNO-Sicherheitsrat nicht mit dem Wunsch nach einer humanitären Feuerpause durchsetzen. Mit Hilfe der UNO will Russland die von Saudi-Arabien geführten Luftangriffe stoppen.

Moskau legte dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in New York einen Resolutionsentwurf für eine «humanitäre Feuerpause» vor. Die Russen hatten in den vergangenen Tagen Probleme, ihre Landsleute aus dem Bürgerkriegsland herauszuholen.

London befürwortet Luftangriffe

«Die Ratsmitglieder brauchen allerdings noch Zeit, den russischen Vorschlag zu überdenken», sagte Jordaniens UNO-Botschafterin Dina Kawar, die in diesem Monat den Sicherheitsrat führt. Zuvor hatten die 15 Ratsländer zweieinhalb Stunden lang in einer eilig einberufenen Sondersitzung über den russischen Vorstoss beraten. «Wir hoffen, dass wir am Montag etwas vorlegen können.»

Grossbritanniens stellvertretender UNO-Botschafter Peter Wilson sagte, dass sein Land die Luftangriffe auf die Rebellen weiter unterstütze. Zivile Opfer müssten aber unbedingt vermieden werden. «Aber es ist auch äussert wichtig festzustellen, wie wir in diese Situation gekommen sind: Weil die Huthis immer und immer wieder Waffenruhen verletzt, militärische Aktionen angezettelt und zur Gewalt gegriffen haben, statt sich an den politischen Gesprächen zu beteiligen.»

Hunderte Tote binnen zwei Wochen

Die Vereinten Nationen hatten bereits vor einer drohenden humanitären Katastrophe gewarnt. Allein in den vergangenen zwei Wochen seien bei den Kämpfen im Jemen 519 Zivilisten getötet worden sein, hiess es bei der Weltorganisation. Zehntausende seien Flüchtlinge im eigenen Land.

Das Rote Kreuz hatte am Samstag ebenfalls zu einer 24-stündigen Feuerpause aus humanitären Gründen aufgerufen. Nur so könnten die vielen Verletzten versorgt werden, und die Einwohner der umkämpften Gebiete in die Lage versetzt werden, Wasser und Nahrungsmittel zu besorgen, erklärte ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

Zivile Opfer bei Luftangriff

Bei einem saudischen Luftangriff gegen Ziele in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa wurden mindestens zehn Menschen getötet. Dutzende weitere erlitten Verletzungen, wie Anwohner im Vorort Hadschar Akasch berichteten. Rettungskräfte suchten unter den Trümmern nach Überlebenden. Bei den Opfern handelte es sich offensichtlich um Zivilisten.

Der Luftangriff auf den Vorort von Sanaa hatte sich gegen ein nahes Camp der Huthi-Rebellen gerichtet. Eine Luft-Boden-Rakete verfehlte jedoch ihr Ziel und schlug in dem Wohngebiet ein, hiess es.

Kampf um die Vorherrschaft in der Region

Eine von Saudi-Arabien geführte sunnitische Allianz bombardiert seit zehn Tagen Stellungen der Huthis im Jemen. Die schiitischen Aufständischen haben weite Teile des Landes im Süden der arabischen Halbinsel unter ihre Kontrolle gebracht. Das Königshaus in Riad betrachtet die Huthis als «Klienten» Teherans.

Saudi-Arabien und der Iran wetteifern um die Vorherrschaft in der Region. Lokale Milizen, die den geflohenen Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi unterstützen, schlugen indes die Huthi-Rebellen weitgehend aus Aden zurück. Dabei halfen ihnen die Luftangriffe der saudischen Koalition.

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