Barack Obama hat die Intensivierung des internationalen Einsatzes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und in Syrien angekündigt. Der Schwerpunkt soll auf Luftschlägen gegen die IS-Hochburgen und die dort ansässige Führungsriege der Dschihadisten liegen, sagte der US-Präsident nach einem Treffen mit ranghohen Militärs im Verteidigungsministerium in Washington.
Ferner fokussiere die Koalition gegen den IS aktuell die Öl- und Gasanlagen, mit denen die Terroristen ihren Feldzug finanzierten. Man werde, so Obama, auch in aller Welt gegen deren illegale Finanzierung vorgehen.
Syrischen Opposition Hilfe zugesichert
Wie Obama zu verstehen gab, will er wenigstens zwei der vor Ort aktiven Gruppen unterstützen. Zum einen hat er der gemässigten syrischen Opposition mehr Hilfe zugesichert. Zum anderen wolle man die Lieferung wichtigen Kriegsgeräts – etwa Panzerabwehrwaffen – an die irakischen Sicherheitskräfte beschleunigen.
Der Kampf wird «nicht schnell gehen», sagte Obama. «Der IS ist opportunistisch und geschickt.» Es werde Fortschritte, aber auch Rückschläge geben.
Schwächen der Terrormiliz ausnutzen
Was die Fortschritte betrifft, gelte es die strategischen Schwächen der Terrormiliz auszunutzen. Wie Obama betonte, sei der IS von Ländern umringt die sich die Zerstörung der Terrormiliz auf die Fahnen geschrieben hätten. Kein Land unterstütze die Terrormiliz, der IS habe auch keine Luftwaffe. Seine zügellose Brutalität verschrecke schliesslich nicht bloss Menschen in seinem Herrschaftsbereich, sondern auch Mitstreiter. So schaffe sich der IS neue Feinde.
Bislang hat die aus 60 Staaten bestehende und seit Sommer 2014 agierende internationale Koalition mehr als 5000 Luftschläge gegen IS-Stellungen ausgeführt. Sie reagiert damit auf den aggressiven Vormarsch der Terrormiliz, die indessen Teile Iraks und Syrien unter ihre Vorherrschaft gebracht hat.
Für den Kampf am Boden setzt Washington indes auf die irakischen Streitkräfte, kurdische Verbände sowie die moderate Opposition gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad.
Mehr-Fronten-Kämpfe
Der seit mehr als vier Jahren andauernde Bürgerkrieg in Syrien hatten den Aufstieg der IS-Miliz im Osten massgeblich begünstigt. Sie kämpft allerdings an mehreren Fronten gegen Akteure, die ebenfalls ihre Ansprüche haben:
Präsident Assad konzentriert sich auf die Verteidigung eines Kerngebietes vor der Hauptstadt Damaskus zum Küstenstreifen im Nordwesten – wo seine alawitischen Glaubensbrüder leben. Die rivalisierende Islamistengruppe Dschaisch al-Fatah kontrolliert den Nordwesten. Die Kurden besetzen den Norden, und die Nationalisten haben den Süden an sich gerissen.