68 Staaten ist die Anti-IS-Koalition stark. Diese Woche trifft sie sich in Washington auf Einladung der neuen US-Regierung. Substanziell neues brachte die Konferenz jedoch bislang nicht hervor. «Wir bleiben eng verbunden in unserem Entsetzen über die Untaten des IS und in unserer Entschlossenheit, diese weltweite Bedrohung zu eliminieren», heisst es in einer gemeinsamen Erklärung der Mitglieder.
Deutlicher wurde US-Aussenminister Rex Tillerson. Er bezeichnete einen Sieg über den IS als oberstes Ziel der USA in der Nahost-Region. Aber auch die Partner müssten sich mehr engagieren. Die Mitglieder müssten weit über das militärische Vorgehen hinaus zusammenstehen und gemeinsame Strategien ausarbeiten.
Jetzt ist die Zeit, um in den Kampf zu investieren, an dem wir alle unsere Anteile haben.
Der US-Aussenminister schlug unter anderem Sicherheitszonen für syrische Flüchtlinge vor, um ihnen die Rückkehr in ihr Heimatland zu erleichtern. Tillerson machte jedoch keine Angaben dazu, wie diese Zonen militärisch gesichert und überwacht werden sollen.
23 Länder stellen Truppen
Das Treffen findet zum ersten Mal auf Einladung der neuen Regierung von US-Präsident Donald Trump statt. Die Koalition ist nach Angaben des US-Aussenministeriums die grösste Gruppe von Staaten, die jemals zusammengearbeitet hat, um einen gemeinsamen Gegner zu bekämpfen.
Derzeit stellen 23 Länder Truppen für Kämpfe im Irak und Syrien. Seit 2014 sei die Zahl der IS-Kämpfer halbiert worden. Mit 19'000 Luftschlägen habe die Koalition bisher Zehntausende Rebellen vertrieben und 180 führende Terror-Fürsten getötet. 62 Prozent des Terrains, das der IS einst gehalten hatte, seien zurückerobert.
Die Koalition ordne ihre zivilen Anstrengungen dem Ziel unter, ein Wiedererstarken des IS zu verhindern. 2017 werden gemeinsame Ausgaben von mehr als 2,3 Milliarden Dollar erwartet, sagte Tillerson.
Der deutsche Aussenminister Gabriel sagte der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung», die Unterstützung dürfe nicht nachlassen, auch wenn der IS überall auf dem Rückzug sei. Stabilisierungsprogramme, humanitäre Hilfe und wirtschaftliche Zuwendungen seien entscheidend, um die Terroristen fernzuhalten. Seit 2014 seien insgesamt 22,2 Milliarden Dollar geflossen, hiess es vom US-Aussenministerium.