- Knapp eine Woche nach dem Anschlag mit acht Toten und Dutzenden Verletzten haben die Ermittler neue Details zu Vorbereitung und Ablauf der Bluttat bekanntgegeben.
- Für den Anschlag letzten Samstag auf der London Bridge wollten die drei Attentäter offenbar einen 7,5-Tonnen-Lastwagen verwenden, wie Scotland Yard mitteilte.
- Weil es Probleme mit der Bezahlung gegeben habe, hätten die Attentäter einen kleineren Lieferwagen gemietet. Im Fahrzeug fand die Polizei mehrere Brandsätze.
- Die Männer haben auf der Brücke drei Passanten mit dem Fahrzeug überrollt und getötet, bevor sie fünf Menschen erstachen. Kurz darauf wurden sie von der Polizei erschossen.
Der jüngste Terroranschlag im Herzen Londons sollte anscheinend mit einem massigen LKW statt mit einem Lieferwagen verübt werden und so noch mehr Menschen töten. Bei der versuchten Online-Anmietung des 7,5-Tonners seien die Attentäter aber an der Zahlungsabwicklung gescheitert, teilte Scotland Yard mit.
Nach der missglückten Internetbuchung am Morgen des 3. Juni mieteten die drei Attentäter den Angaben zufolge den kleineren Transporter an – diesmal per Handy. Mit diesem fuhren sie dann mehrmals über die London Bridge, machten schliesslich noch einmal an ihrem Ende kehrt und fuhren zurück auf die Brücke.
Dort raste der Transporter dann aufs Trottoir, rammte mehrere Passanten und verletzte drei von ihnen tödlich. Anschliessend rannten die drei mit 30 Zentimeter langen Keramikmessern bewaffneten Männer zum Borough Market und erstachen dort fünf Menschen. Kurz darauf wurden sie von Polizisten erschossen.
Spezielle Messer als heisse Spur
Im Laderaum des Lieferwagens wurden den Ermittlern zufolge zwei Lötlampen und 13 mit einer wohl brennbaren Flüssigkeit gefüllte Flaschen gefunden, bei denen es sich dem Anschein nach um Molotow-Cocktails handelte. Unklar ist, was die Attentäter mit den mutmasslichen Brandbomben vorhatten.
Das besondere Augenmerk der Ermittler gilt den drei pinken Keramikmessern samt ihren mit Klebeband umwickelten Griffen, die bei der Attacke eingesetzt wurden. Der Chef der Anti-Terror-Abteilung von Scotland Yard richtete einen Appell an mögliche Zeugen: «Wir arbeiten rund um die Uhr, um zu verstehen, was diese Männer vor dem Anschlag getan haben, aber wir müssen mehr über diese ungewöhnlichen Messer erfahren.» Wo sie herkommen und wer sie verkauft, könne zu einer heissen Spur führen.
Im Nachgang des Anschlags wurden laut Scotland Yard bislang 262 Menschen aus 19 Ländern vernommen. Es habe 20 Festnahmen gegeben, die bislang letzte an diesem Samstagmorgen. Sieben Verdächtige seien noch in Gewahrsam.