Bernie Sanders hat Hillary Clinton im US-Vorwahlkampf das Leben schwer gemacht. Vor allem junge Wähler sind begeistert von «The Bern». Einholen wird der linke Aussenseiter die demokratische Favoritin aber nicht mehr. Weshalb also räumt er nicht das Feld und beendet seinen Wahlkampf?
«Er trat nicht zu den Vorwahlen an, um US-Präsident zu werden, sondern um seinen Ideen Gehör zu verschaffen», sagt sein älterer Bruder, Larry Sanders, gegenüber Radio SRF. Er kennt Bernie wie kein Zweiter und hatte ihn erstmals mit linker Politik in Kontakt gebracht.
Kampf für soziale Gerechtigkeit
Bernie suche mit seinen Auftritten die breite Unterstützung für seine Ideen von einer gerechteren Verteilung des Reichtums und von mehr sozialer Gerechtigkeit, sagt Larry Sanders. Das sind die Themen, auf die Sanders bei seinen Wahlkampfauftritten immer wieder zurückkommt, wenn er von einer gerechten Wirtschaft für alle, und nicht nur für die Reichsten spricht.
Er will mit seinem Wahlkampf eine linke politische Bewegung auslösen.
Larry Sanders erlebt diesen Wahlkampf hautnah mit. Der 81-Jährige lebt zwar in England, hat seinen jüngeren Bruder aber eine Weile lang im Wahlkampf begleitet. Die beiden telefonieren regelmässig. Sein Bruder Bernie habe nicht nur die nächste Wahl im Blick. Er denke langfristig und wolle mit seinem Wahlkampf eine linke politische Bewegung auslösen.
Die Bürgerrechtsbewegung oder die Frauenrechtsbewegung hätten gezeigt, dass wahrer Wandel möglich sei. Auf gleiche Weise könne die Bewegung von Sanders ökonomischen und politischen Wandel herbeiführen. Doch das brauche Entschlossenheit und Ausdauer. Sein Bruder habe beides, betont Larry Sanders, denn als Junge sei Bernie Cross-Country-Läufer mit viel Ausdauer gewesen. Auf die gleiche Weise mache er Politik.