Die US-Regierung verfolgt derzeit sehr genau die Nachrichten, wonach Russland sich an militärischen Aktivitäten in Syrien beteiligt. Man sei, so ein Sprecher der US-Regierung, «auf dem Laufenden über Berichte, dass Russland militärisches Personal und Fluggerät in Syrien eingesetzt haben könnte».
Der Sprecher verwies auf die Gefahr einer solchen Intervention hin: «Jegliche militärische Unterstützung des syrischen Machthabers Baschar al-Assad zu irgendeinem Zweck, ob es in Form von militärischem Personal, Fluggerät, Lieferungen, Waffen oder Finanzierung ist, ist sowohl destabilisierend als auch kontraproduktiv».
Meldungen von Drohnen und Kampfjets
Er reagierte damit auf die Veröffentlichung von Bildern in Konten von sozialen Netzwerken, die syrischen Kämpfern zugeschrieben werden. Die Fotos sollen russische Flugzeuge und Drohnen in der Nähe der nordwestsyrischen Provinz Idlib zeigen.
Unbestätigten Berichten zufolge ist unter anderem ein moderner Kampfjet vom Typ Suchoi 34 zu sehen. Bislang war nicht bekannt, dass Syrien über solche Kampfflugzeuge verfügt. Ein US-Regierungsvertreter sagte, Russland habe «um Genehmigungen für Militärflüge in Syrien» gebeten, es sei aber unbekannt, welche Ziele Moskau damit verfolge.
Putin dementiert halbherzig
Kremlchef Wladimir Putin hat Spekulationen über eine Beteiligung russischer Soldaten am Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien als voreilig zurückgewiesen. «Darüber zu sprechen, ist verfrüht», sagte der russische Präsident bei einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok an der Pazifikküste. Russland prüfe verschiedene Möglichkeiten. Doch der Einsatz von Soldaten stehe noch nicht auf der Tagesordnung, betonte er.
Die radikale Sunnitenstreitmacht hat in grossen Teilen Syriens und des Iraks ein Kalifat ausgerufen. US-geführte Luftangriffe auf IS-Stellungen in Nahost kritisierte Putin. «Die Effektivität dieser Luftangriffe ist gering», meinte er der Agentur Interfax zufolge.