Mindestens einer der im September entführten mexikanischen Studenten ist tot. Argentinische Gerichtsmediziner identifizierten die Überreste des Vermissten unter den in einem Massengrab gefundenen menschlichen Knochen, wie mexikanische Medien unter Berufung auf Regierungsquellen berichteten. Ein Sprecher der Familie des 19-Jährigen bestätigte das Ergebnis der DNA-Analyse. Die Knochenfragmente waren auf einer Müllhalde in Cocula, rund 14 Kilometer entfernt von der Stadt Iguala im südlichen Bundesstaat Guerrero, gefunden worden.
Bislang galten die 43 Lehramtsstudenten offiziell als vermisst. Kaum jemand glaubt aber noch daran, dass die jungen Menschen noch am Leben sind. Korrupte Polizisten hatten sie verschleppt und der kriminellen Organisation «Guerreros Unidos» übergeben.
Vorfall hat Regierungskrise ausgelöst
Inhaftierte Bandenmitglieder gestanden, die Studenten getötet und verbrannt zu haben. Der Bürgermeister von Iguala und seine Frau sollen für die Tat verantwortlich sein. Beide sitzen in Untersuchungshaft. Der Fall hat die Regierung von Staatschef Enrique Peña Nieto in eine schwere Krise gestürzt.
In den vergangenen Wochen waren Tausende Menschen aus Solidarität mit den Studenten auf die Strassen gegangen. Auch am Samstag gab es wieder Proteste in Mexiko-Stadt. Die Demonstranten werfen den Behörden vor, zu wenig für die Aufklärung des Verbrechens zu tun.