Wenn die Flüchtlinge in Deutschland angekommen sind, dann macht ihnen die Kälte zu schaffen. Die Erstaufnahmestellen sind völlig überlastet, so auch diejenige von Halberstadt in Sachsen-Anhalt. Rund 500 Flüchtlinge müssen deshalb in Zelten leben.
«Manchmal passiert es, dass nachts der Treibstoff ausgeht, dann wird es im Zelt sehr schnell sehr kalt und wir frieren», berichtet ein Flüchtling aus Syrien in «10vor10», der mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern in einem mit Diesel beheizten Zelt leben muss.
Den Behörden ist bewusst, dass die Zelte für den Winter nichts taugen. Der Stabsleiter Lutz Georg Berkeling dazu: «Wir haben nachts einen Bedarf von 1400 Litern Diesel, der per Hand nachgefüllt werden muss.» Unbürokratisch und in Windeseile baut Sachsen-Anhalt jetzt Holzhäuser.
Hilfe entlang der Balkan-Route
Auch in der Schweiz müssen Flüchtlinge teilweise in Zelten wohnen – etwa im Kanton Bern. Die Flüchtlinge sollen voraussichtlich bis Mitte Dezember in den Armeezelten bleiben. Diese sind beheizt – in jedem Zelt wohnen maximal 15 Personen. Der Kanton Bern betont, dies sei nur eine Übergangslösung.
Entlang der Balkan-Route sind verschiedene Hilfsorganisationen im Einsatz. Im ungarischen Hegyeshalom bekommen die Flüchtlinge Unterstützung von rund 30 freiwilligen Helfern der Aktion «Tsüri hilft». Sie haben in der Schweiz 17 Tonnen Kleider für die Flüchtlinge gesammelt – und verteilen diese hier rund um die Uhr auf einem Parkplatz, kurz vor der Grenze zu Österreich. Tausende Flüchtlinge kommen hier täglich vorbei. Vielen macht die Kälte bereits zu schaffen.
Auch weiter südlich auf der Balkanroute, an der griechisch-mazedonischen Grenze in Idomeni, beginnt das Wetter langsam umzuschlagen. Freiwillige verteilen dort Regen-Pelerinen. Ob in Griechenland, in Ungarn oder Deutschland – kalt wird es für die Flüchtlinge bald überall. In der Schweiz sammeln die Menschen deshalb weiter warme Kleider.