Nach dem blutigen Terroranschlag in Tunis geht die Suche nach weiteren Beteiligten und Hintermännern weiter. Bei dem Anschlag auf das Nationalmuseum im Herzen von Tunis kamen am Mittwoch mindestens 21 Menschen ums Leben, unter ihnen 17 Touristen.
Nach drei Terroristen werde noch gefahndet, hiess es in Tunis. Zwei Attentäter waren nach Angaben des tunesischen Ministerpräsidenten Habib Essid umgekommen. Unter den Toten Touristen befinden sich nach Regierungsangaben mehrere Italiener, Spanier, Tunesier und Japaner. Auch ein Deutscher könnte umgekommen sein.
«Ein riesiges Unglück»
Bewaffnete hatten am Mttwochmitttag auf dem Platz, an dem das Bardo-Museum und das Parlament liegen, willkürlich auf Touristen gefeuert und sie bis in das Museum verfolgt, wie Essid sagte. Dort nahmen sie zahlreiche Urlauber als Geiseln. Die meisten der etwa 100 Besucher, die sich zu dieser Zeit im Museum aufhielten, konnten aber rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden.
Präsident Béji Caïd Essebsi erklärte, ein «riesiges Unglück» habe Tunesien heimgesucht. «Wir müssen mit einer Generalmobilmachung beginnen und die Terroristen endgültig ausschalten», sagte er beim Besuch von Verletzten im Krankenhaus. Bei einer Fernsehansprache versprach Essebsi, Tunesiens Bürger würden «über diese kriminellen Minderheiten» siegen.
«Grausame Minderheiten jagen uns keine Angst ein»
Weiter kündigte er einen «gnadenlosen» Kampf gegen den Terror an. Essebsi sagte weiter, das Land werde «bis zum letzten Atemzug» gegen seine Gegner kämpfen.
«Diese grausamen Minderheiten jagen uns keine Angst ein», sagte er an die Adresse der Angreifer. «Ich möchte, dass das tunesische Volk versteht, dass wir uns in einem Krieg gegen den Terrorismus befinden.»
Tausende setzen Zeichen
Im Herzen der Hauptstadt versammelten sich am Abend Tausende Tunesier, um ein Zeichen gegen den Terroranschlag zu setzen.
International stiess die Tat auf scharfe Kritik. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon betonte, die Vereinten Nationen seien solidarisch mit den Menschen und den Behörden in Tunesien. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verurteilte den Anschlag «auf das Schärfste».