Zum Inhalt springen
Video
Erich Gysling im Studiogespräch von «10vor10»
Aus 10 vor 10 vom 14.08.2013.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 8 Sekunden.

International Nahostexperte Gysling warnt vor Bürgerkrieg

Erich Gysling rechnet mit dem Schlimmsten. Er hat «den dringenden Verdacht, dass die Muslimbruderschaft durch Al-Kaida-nahe Islamisten infiltriert wird.»

Erich Gysling befürchtet in der Sendung «10vor10» das Schlimmste, das hätten die Entwicklungen in Syrien gezeigt: «Sobald in einer Bewegung ein Vakuum entsteht, drängen radikalste, der Al-Kaida nahestehende Kreise hinein.»

Der Nahost-Experte rechnet damit, dass dies nun sehr rasch auch in Ägypten geschehen werde. Oder bereits geschieht, das zeigen ihm Bilder von schwer bewaffneten Leuten auf der Seite der Muslimbruderschaften. Gysling erwartet mit dem Aufkommen von radikalen Islamisten den Ausbruch eines Bürgerkriegs.

Kompromisslosigkeit als einzige Lösung

Auf Meinungen aus dem westlichen Ausland hätten die Ägypter schon lange nicht viel gegeben, sagt Gysling. Saudiarabien und die Vereinigten Arabischen Emirate seien viel einflussreichere Mächte, «beide haben der Übergangsregierung zweistellige Milliardenbeträge zugesichert».

Für einen Dialog ist es längst zu spät, «den haben beide Seiten verpasst». Eine Versöhnung sei ausgeschlossen. Das Kämpfen bis zum Tod, die absolute Kompromisslosigkeit erscheint den Muslimbrüdern gemäss Gysling als einziges Mittel zum Erfolg. Zugeständnisse hätten der Bruderschaft in der Vergangenheit nie etwas gebracht. Deshalb: «Sie haben gelernt. Wenn man genügend lange bleibt, kann man sich irgendwann einmal durchsetzen.»

Audio
Tomas Avenarius: «Eine Verhandlungslösung ist jetzt ausgeschlossen»
aus SRF 4 News aktuell vom 15.08.2013.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 27 Sekunden.

Die Unruhen werden weitergehen, davon ist Tomas Avenarius, Korrespondent für «Süddeutsche» und «Tages-Anzeiger», überzeugt:«Die Leute gehen mit Todesverachtung auf die Polizei los, nicht nur in Kairo, sondern im ganzen Land.»

Die Übergangsregierung ist nach dem Rücktritt von Vize Baradei gemäss Einschätzung von Avenarius kaum mehr als ein «Marionettenkabinett der Armee». Die Armee könne die Kontrolle über die Situation bestenfalls in Kairo zurückgewinnen. Auf dem Land seien die Islamisten traditionell stärker.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel