Bei den schwersten Gefechten seit Beginn der Waffenruhe sind mindestens 20 Menschen getötet worden. Das berichten die ukrainische Armee sowie die von Russland unterstützten Separatisten. Die meisten Opfer gab es in der Nähe der Stadt Marjinka. Diese wird von Regierungstruppen gehalten.
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, OSZE, bestätigte den Einsatz verbotener schwerer Waffen. Die Separatisten hätten schwere Artillerie im Gebiet Donezk bewegt, teilte die Organisation mit. Die ukrainische Militärführung habe sie zudem informiert, einen Angriff der Aufständischen mit schweren Geschützen erwidert zu haben. Mitte Februar hatten sich die Konfliktparteien in Minsk darauf geeinigt, schwere Kriegstechnik von der Frontlinie abzuziehen.
Gegenseitige Anschuldigungen
Die Konfliktparteien machen sich gegenseitig für die Eskalation der Kämpfe verantwortlich. Nach Darstellung der Regierung versuchen die Separatisten, Stellungen der Armee bei Marjinka einzunehmen.
Die Rebellen erklärten, sie hätten Marjinka nicht angegriffen. Vielmehr habe das Militär von den Rebellen gehaltene Gebiete bei Donezk unter Beschuss genommen.
Brüssel und Berlin warnen
Derweil sich die Konfliktparteien gegenseitig beschuldigen, schlägt die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini Alarm. Die jüngsten Zusammenstösse rund um die Ortschaft Marjinka seien die schwerwiegendste Verletzung der im Minsker Friedensplan vereinbarten Waffenruhe seit Februar.
Sowohl Brüssel als auch Berlin appellieren an die Adresse der Separatisten sich an die getroffenen Vereinbarungen zu halten, ansonsten drohe ein Rückfall in die militärische Eskalation.
Truppeneinsatz ermöglicht
Das ukrainische Parlament hat derweil per Gesetz den Einsatz internationaler Friedenstruppen im Land ermöglicht. 240 Abgeordnete stimmten zu, 14 Parlamentarier mehr als nötig. Damit werden auch Kampfeinsätze möglich, berichteten Medien. Erforderlich ist aber ein Mandat der EU oder der UNO.
Die prowestliche Regierung in Kiew hatte sich mehrfach an die EU und den UNO-Sicherheitsrat gewandt, mit der Bitte, Soldaten für einen Einsatz etwa entlang der russischen Grenze im Separatistengebiet zu entsenden.