Nach zähem Ringen um einen Ausweg aus der Krise auf der koreanischen Halbinsel haben sich Nord- und Südkorea auf Schritte zur Entschärfung verständigt. Beide Seiten vereinbarten zudem weiterführende Gespräche. In diesen soll über eine ganze Reihe von Fragen zur Verbesserung der Beziehungen beraten werden. Ausserdem sollen Treffen von Familien, die seit Jahrzehnten getrennt sind, thematisiert werden.
Um dafür den Weg zu ebnen, waren Zugeständnisse beider Seiten nötig. Pjöngjang werde sein Bedauern über die Verletzung südkoreanischer Soldaten durch Landminen in der entmilitarisierten Zone ausdrücken, heisst es in einer gemeinsamen Erklärung. Nordkorea stimmte demnach auch zu, den von ihm erklärten Quasi-Kriegszustand wieder zu beenden. Südkorea sagte im Gegenzug zu, die Beschallung des Nordens mit Propaganda über die Grenze hinweg einzustellen.
Verletzte Soldaten, Propagandabeschallung und Artilleriebeschuss
Die jüngsten Spannungen hatten begonnen, als Anfang August bei der Explosion von Landminen in der demilitarisierten Zone zwischen beiden Staaten zwei
südkoreanische Soldaten verletzt worden waren. Die Regierung in Seoul
machte dafür den Norden verantwortlich und begann per Lautsprecher die Ausstrahlung einer Mischung aus Nachrichten und Popmusik an der Grenze.
Nordkorea wies die Vorwürfe zurück, forderte den Süden ultimativ auf, die Beschallung einzustellen und drohte mit einem Militäreinsatz. Zeitweilig
beschossen sich beide Staaten, die sich seit dem Korea-Konflikt
in den 50er Jahren formell noch im Kriegszustand befinden, mit Artillerie.