US-Präsident Barack Obama stellt sich am zweitletzten Tag des viertägigen Parteikongresses der Demokraten energisch hinter Hillary Clinton. Nach viel Lob an die Adresse der Ex-Aussenministerin sagt Obama: «And then, there's Donald Trump» (und dann ist da Donald Trump).
Obama: «Buht nicht, geht wählen»
Als Obama den republikanischen Präsidentschaftskandidaten erwähnt, buht das Publikum lautstark. «Buht nicht, geht wählen», entgegnet Obama.
Trump sei kein Mann der Pläne, kein Mann der Fakten. Dass er ein Geschäftsmann sei, stimme zwar, so der Präsident. Doch er kenne viele Geschäftsleute, die erfolgreich seien ohne einen Rattenschwanz an Rechtsfällen und unbezahlten Arbeitnehmern zu hinterlassen und Leuten, die das Gefühl hätten, betrogen worden zu sein.
Trump «eine Bedrohung für die USA»
Trump mache den Leuten etwas vor: «Glaubt ihr wirklich, dass einer, der sich 70 Jahre lang keinen Deut um die arbeitende Bevölkerung geschert hat, eure Stimme ist? Dann solltet Ihr ihn wählen», so Obama.
«Doch wenn es Euch wichtig ist, dass Ihr Eure Rechnungen bezahlen könnt und die Wirtschaft wachsen sehen wollt, mit gerechten Chancen für alle, dann habt Ihr keine Wahl.»
Vier Jahre lang habe er eng mit Clinton zusammengearbeitet, sagte er unter tosendem Applaus der 4700 Delegierten. Sie sei schlau, weise und diszipliniert. «Es hat noch nie einen Mann oder Frau gegeben – nicht ich, nicht Bill –, der oder die so gut qualifiziert war wie Hillary Clinton, um Präsidentin der USA zu werden.»
Es war eine kämpferische Rede, in der Obama ein anderes, positiveres Bild der USA malte als Trump. Es sei ein Land, in dem keine Menschen ausgegrenzt und alle Menschen eine Chance hätten.
«Deshalb scheitern alle, die unsere Werte bedrohen, seien es Faschisten, Kommunisten oder Demagogen.» Er sei bereit, den Stab weiterzureichen, sagte Obama, und rief die Wählerinnen und Wähler dazu auf, gegen Zynismus, Wut und Angst zu stimmen und Clinton zur nächsten Präsidentin der USA zu wählen.