Nach dem Sturz von Langzeitherrscher Muammar al-Gaddafi 2011 ist Libyen ins Chaos gestürzt. US-Präsident Barack Obama hat nun in einem Interview mit dem US-Fernsehsender Fox News eingestanden, dass er es als den grössten Fehler seiner Amtszeit erachtet, das nordafrikanische Land nicht für die Nach-Gaddafi-Ära vorbereitet zu haben. Die Intervention an sich verteidigt er: «Es schien mir die richtige Entscheidung».
Obama hatte bereits Mitte März dem Magazin «The Atlantic» gesagt, dass in Libyen nun Chaos herrsche.
IS und Menschenschmuggler
Ein internationaler Militäreinsatz hatte 2011 massgeblich zum Sieg der Gegner Gaddafis beigetragen. Seitdem steckt das nordafrikanische Land aber immer noch im politischen Chaos.
Das Machtvakuum nutzen extreme Gruppe zunehmend aus, um sich auszubreiten. Die Zahl der IS-Kämpfer hat sich nach Angaben der USA binnen gut eines Jahres verdoppelt. Derzeit seien schätzungsweise zwischen 4000 und 6000 IS-Kämpfer in dem nordafrikanischen Land aktiv.
Zudem sind in dem nordafrikanischen Land auch Menschenschmugglerbanden aktiv. Die EU-Staaten befürchten, dass wegen der Blockade auf der sogenannten Balkanroute bald wieder mehr Flüchtlinge versuchen könnten, von Libyen aus über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen.