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International Proteste: Tausende Griechen wehren sich gegen Sparpolitik

Wenn Lehrer nicht mehr unterrichten wollen, Ärzte keine Schnitte nähen und Journalisten keine Zeile schreiben, dann wird in Griechenland gestreikt.

In Griechenland haben die beiden grössten Gewerkschaftsverbände aus dem staatlichen und privaten Sektor zum Streik aufgerufen. Grund ist die harte Sparpolitik der Regierung. In der Mittagszeit wollen die Demonstranten in Athen ihrem Ärger Luft machen.

Sie hadern mit der geplanten Entlassung von mindestens 11'000 Staatsangestellten bis Ende 2014. Knapp 4000 haben bereits ihren Job verloren.

Licht am Horizont?

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Griechenland plant mit längerfristigen Staatsanleihen an den Kapitalmarkt zurückzukehren. Internationale Banken wurden beauftragt worden, die Ausgabe einer Anleihe mit fünfjähriger Laufzeit vorzubereiten. Athen strebt ein Volumen von 2,5 Milliarden Euro an. Die Zeichnung der mit Spannung erwarteten Anleihe solle ab Donnerstag erfolgen.

Weder Züge noch Busse in Athen unterwegs

Aus Piräus ist am Morgen keine Fähre zu den Ägäisinseln ausgelaufen, wie die Seeleute-Gewerkschaft PNO mitteilte.

Auch Züge sowie viele Busse in Athen fahren nicht. Behörden werden ebenfalls für 24 Stunden bestreikt. Zudem fand in vielen staatlichen Schulen kein Unterricht statt.

Ärzte behandeln in staatlichen Spitälern nur Notfälle. Auch die Apotheken in Athen werden bestreikt. Wegen eines Journalistenstreiks gibt es keine Zeitungen. Probleme im Flugverkehr und der Hotellerie blieben dagegen bisher aus.

Merkel besucht Athen am Freitag

Die umfangreichen Streiks finden zwei Tage vor dem Besuch der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel in Athen statt. Die Demonstrationen waren aber schon vor Bekanntgabe ihres Besuches geplant. Merkel will der Regierung unter den konservativen Premierminister Antonis Samaras im Reformkurs bestärken.

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