Ein neuer Arbeitslosen-Rekord: 19,4 Millionen Männer und Frauen in den 17 Staaten der Eurozone sind erwerbslos. Das teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat in Luxemburg mit. Im Vergleich zum Monat März kamen im April 95‘000 Stellenlose dazu – die Arbeitslosenquote stieg damit auf 12,2 Prozent.
Verheerende Zahlen aus Griechenland
Die Kluft im Euro-Raum ist gross: Am wenigsten Arbeitslose leben in Österreich. Dort beträgt die Arbeitslosenquote 4,9 Prozent. In Italien erreichte die Arbeitslosenquote mit 12,0 Prozent den höchsten Wert seit 36 Jahren.
Dramatisch ist die Lage in Spanien: 26,6 Prozent der Bevölkerung sind ohne Arbeit. Besonders schwierig ist die Lage von 1,9 Millionen spanischen Haushalten, in denen keiner einen Job hat. Nach dem staatlichen Statistikamt (INE) sind in elf Prozent der spanischen Familien alle Angehörigen ohne Arbeit. Das Schlusslicht führt Griechenland an. Mit einer Arbeitslosenquote von 27 Prozent – allerdings nach Zahlen vom Februar.
Jugendliche besonders betroffen
Gravierend ist auch die Jugendarbeitslosigkeit im Euro-Raum. Sie kletterte auf eine Quote von 24,4 Prozent. Deutschland verzeichnete mit 7,5 Prozent die niedrigste Quote – die höchste vermeldete auch hier, mit 62,5 Prozent, Griechenland (Februar 2013).
Die unverhältnismässig hohe Arbeitslosigkeit bei den jungen Leuten hat zumindest zum Teil statistische Gründe: Die Eurostat-Experten klammern bei ihren Berechnungen junge Männer und Frauen in Studium oder Ausbildung aus. Dies verkleinert die Bezugsgruppe der Unter-25-Jährigen. Damit fällt jeder Arbeitslose stärker ins Gewicht der Statistik.
Grund für die schlechten Zahlen ist die Wirtschaftskrise. Erst in dieser Woche hatte die OECD ihre Prognose für die Euro-Zone gesenkt. «Eine kräftige Erholung ist nicht in Sicht», sagte ein Ökonom. Das Bruttoinlandsprodukt soll in diesem Jahr um 0,6 Prozent schrumpfen. Bislang war ein Minus von 0,1 Prozent vorhergesagt worden.