In ihrer Offensive gegen die von der Terrororganisation IS gehaltene Stadt Tikris stossen die irakischen Streitkräfte auf heftigen Widerstand. Während die irakische Armee östlich der Stadt die Region Hamrin einnahm, setzten sich die Dischhadisten mit Guerilla-Techniken zur Wehr.
Vorrücken «mit Vorsicht»
«Wir brauchen noch Zeit. Wir rücken mit Vorsicht vor», sagte ein irakischer Kommandant. Kämpfer des IS versuchten inbesondere mit Heckenschützen den Einmarsch der Armeetruppen zu verhindern. Auch vor Selbstmordattentaten schreckten die Extremisten nicht zurück, um Tikrit zu halten.
Wie der irakische Offizier berichtete, würden sie die Stadt aus drei Richtungen angreifen. Eine Phalanx habe am Dienstag den Stadrand von Dur südlich von Tikrit erreicht. Dort würden die IS-Extremisten Zivilisten als menschliche Schutzschilde missbrauchen. Bei Dschila werde das irakische Herr vor allem durch Sprengsätze aufgehalten, die indem gesamten Gebiet versteckt worden seien.
Die Armee habe aber östlich der Stadt Tikrit die Region Harmrin sowie zwei kleinere Orte eingenommen, hiess es am Dienstag aus Militärkreisen. Eine unabhängige Bestätigung für die Geländegewinne gab es zunächst aber nicht. Erfolgsmeldungen der irakischen Armee haben sich in der Vergangenheit häufiger als falsch herausgetellt.
Australien schickt weitere Verstärkung
Um der Gewalt des IS ein Ende zu setzen, schickt Australien 300 zusätzliche Soldaten in das Kriegsgebiet. Sie sollen gemeinsam mit 140 neuseeländischen Soldaten die Ausbildung der irakischen Armee unterstützen. Dies teilte Australiens Regierungschef, Tony Abbott, mit. Die gesamte australische Truppenstärke wird somit rund 500 Mann betragen.
Der Entschluss zur Entsendung von Verstärkung – mit dem Australien einer formellen Anfrage der irakischen und der US-Regierung nachkommt – sei «absolut im nationalen Interesse Australiens». Premierminister Abbott zufolge würden nämlich rund hundert Australier an der Seite der Terrpristen IS und anderer Extremistengruppen im Irak und in Syrien kämpfen. Weitere 150 Menschen in Australien würden den IS unterstützen. Insofern sei, so Abbott, die «Einscheidung sowohl eine Frage der inländischen als auch der internationalen Sicherheit.»