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International Rückblick: Tage des Terrors in Frankreich

Der Terror beginnt am Mittwoch mit dem Anschlag auf «Charlie Hebdo» in Paris. Danach gilt für den Raum Paris die höchste Terrorwarnstufe. 88'000 Polizisten suchen die Täter, kesseln sie ein. Am Freitag dann überschlagen sich die Ereignisse: Am Schluss sind drei Täter und vier Geiseln tot.

Mittwoch, 7. Januar

Gegen 11.30 Uhr dringen zwei Attentäter in das Redaktionsgebäude von "Charlie Hebdo" ein. Sie erschiessen den Pförtner, neun Journalisten, einen Personenschützer und einen Polizisten. Es gibt elf Verletzte. Frankreich ruft die höchste Terrorwarnstufe für den Grossraum Paris aus.

Auf Twitter und Facebook verbreitet sich eine Welle der Solidarität unter dem Hashtag #jesuischarlie – «Ich bin Charlie». Die Täter sind nach wie vor auf der Flucht.

Bundespräsidentin Simmonetta Sommaruga verurteilt über ihren Sprecher das Attentat. Sie drückt Frankreich im Namen des Bundesrates ihr Beileid aus.

Am Abend versammeln sich in Frankreich über 100'000 Menschen unter dem Motto «Je suis Charlie» (Ich bin Charlie). Die inzwischen als zwei Brüder identifizierten mutmasslichen Täter werden nordöstlich von Paris, in Reims, vermutet. Ein mutmasslicher Komplize stellt sich.

Donnerstag, 8. Januar

Am Morgen wird auch im Pariser Süden geschossen. Eine Polizistin stirbt, ein weiterer Beamter wird schwer verletzt. Unterdessen sollen die flüchtigen Hauptverdächtigen in Aisne in Nordost-Frankreich gesehen worden sein. Um 12.00 Uhr trauert Frankreich mit einer Schweigeminute im ganzen Land.

Polizisten und Eliteeinheiten – eine insgesamt 88‘000 starke Truppe – fahndet nach den Attentätern. In der Nacht brechen sie ihre Suche im stark bewaldeten Gebiet ab.

Freitag, 9. Januar

Polizisten verfolgen die Brüder nach Dammartin-en-Goële nordöstlich von Paris, wobei es zu Schiessereien kommt. Die beiden Männer verschanzen sich am Morgen in einer Druckerei und nehmen den Geschäftsführer als Geisel, lassen ihn aber bald frei. Unbemerkt von den Terroristen hält sich ein weiterer Mitarbeiter im Gebäude versteckt und gibt der Polizei Hinweise. Am Mittag umstellt die Polizei die Druckerei.

Unterdessen ereignet sich am östlichen Stadtrand von Paris eine weitere Schiesserei mit Geiselnahme in einem jüdischen Laden. Der Täter kommt nach Medienberichten aus derselben Pariser Dschihad-Gruppe wie die mutmasslichen "Charlie Hebdo"-Attentäter.

Gegen 17.00 Uhr wird in Dammartin-en-Goële geschossen. Beide Terrorverdächtige werden getötet. Fast zeitgleich beendet die Polizei die zweite Geiselnahme. Der dort getötete Verdächtige hatte zuvor vier Geiseln umgebracht. Er soll am Donnerstag bereits die Polizistin im Süden von Paris getötet haben.

Laut Staatsanwaltschaft ist die Freundin dieses Geiselnehmers noch nicht gefasst: Hayat Boumeddiene ist derzeit die meistgesuchte Frau Frankreichs.

Samstag, 10. Januar

In Paris ruft Präsident François Hollande erneut Minister und Sicherheitsdienste zu einer Krisensitzung zusammen. Die höchste Sicherheitsstufe des Anti-Terror-Plans Vigipirate wird laut Innenminister Bernard Cazeneuve beigehalten. Die Regierung rechnet wird mit weiteren Anschlägen. Die Sicherheitsmassnahmen sollten sogar noch verstärkt werden.

Die Ermittler konzentrieren sich derzeit auf die Suche nach Hayat Boumeddiene und weitere Unterstützer der islamistischen Gewalttäter. Die Täter haben seit Mittwoch 17 Personen getötet. Die 26-Jährige Boumeddiene wird im Zusammenhang mit der Schiesserei vom Donnerstag im Süden von Paris gesucht. Laut einem Insider ist sie allerdings schon letzte Woche über die Türkei nach Syrien gereist.

Derweil laufen in Paris die Vorbereitungen den Gedenkmarsch für die Opfer am Sonntag. Eine Million Menschen werden erwartet. Auch zahlreiche Spitzenpolitiker aus der ganzen Welt haben sich angemeldet.

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