International - Rückschlag für Freihandelsabkommen Ceta
Das Regionalparlament im belgischen Wallonien hat das EU-Freihandelsabkommen Ceta mit Kanada abgelehnt. Damit dürfte es nicht einfacher werden, den umstrittenen Pakt umzusetzen.
Anders als aus Belgien kommen aus Österreich positive Signale für Ceta. Österreich werde das Abkommen der EU mit Kanada unterschreiben, sagt der sozialdemokratische Bundeskanzler Christian Kern. Offene Fragen werde man bei der Umsetzung klären.
Die Abgeordneten im belgischen Wallonien haben dem Freihandelsabkommen Ceta zwischen EU und Kanada eine Abfuhr erteilt. Dies ist eine deutliche Aufforderung an die Regionalregierung, sich gegen die Unterzeichnung des Abkommens durch die belgische Regierung einzusetzen.
Unklar ist nach diesem Entscheid, ob die Landesregierung in Brüssel Ceta überhaupt weiter unterstützen darf.
Der Fahrplan der EU sieht vor, Ceta am 18. Oktober im EU-Minister-Rat zu billigen und am 27. Oktober zu unterzeichnen. Die EU-Kommission will nach dem Nein aus Wallonien über ein Scheitern nicht spekulieren und verweigert eine Stellungnahme.
Viel Widerstand
Die EU und Kanada versprechen sich von dem Abkommen mehr Wirtschaftswachstum. In den letzten Monaten formierte sich jedoch breiter Widerstand. Die Gegner des Freihandelsabkommen befürchten, dass dadurch Umwelt- und Sozialstandards ausgehöhlt werden.
In all diesen Ländern gibt es eine breite Zustimmung zum Freihandelsabkommen.
Belgien
Hier ist der Widerstand erheblich. Gegenwind kommt aus dem Regionalparlament Walloniens sowie dem Parlament der Französischen Gemeinschaft. Weil die Regional- und Sprachenparlamente in Belgien weitreichende Mitspracherechte haben, blicken EU-Diplomaten mit grosser Sorge auf die Diskussionen.
Spanien
Die geschäftsführende konservative Regierung von Mariano Rajoy ganz klar «Ja» zu Ceta. Linke Parteien und Gewerkschaften fordern, dass das Parlament in Madrid zur noch mitreden darf.
Portugal
Die sozialistische Regierung befürwortet Ceta und darf auf die Unterstützung der konservativen Opposition hoffen. Auch hier fordern Gegner eine Ratifizierung durch das Parlament.
Slowakei
Bis vor kurzem stand das Land nahezu vorbehaltlos zum Freihandelsabkommen. Nach Warnungen von Gewerkschaftern will die mitregierende rechtspopulistische Slowakische Nationalpartei die Unterzeichnung jedoch für eine «Nachdenkpause» verschieben.
Tschechien
Die Mitte-Links-Regierung in Tschechien hat ihre Zustimmung gegeben. Vor vier Jahren jedoch hatte Prag mit einer Blockade gedroht, falls Kanada nicht die Visumfreiheit für ihre Landsleute einführt.
Rumänien und Bulgarien
Die Position der beiden Länder ist nicht eindeutig. Ihre Bürger dürfen immer noch nicht visumfrei nach Kanada reisen. Zuletzt forderte der rumänische Botschafter in Kanada von Ottawa die Visa-Befreiung als Bedingung.
Italien
Die Regierung befürwortet das Abkommen, die Opposition wie die Fünf-Sterne-Bewegung ist dagegen.
Finnland, Schweden, Dänemark
Die Regierungen werben für das Abkommen; es fehlen noch die Abstimmungen in den Parlamenten.
Polen
Hier tendiert die Regierung ebenfalls dazu, Ceta zuzustimmen. Sie stellt allerdings Bedingungen: Die wichtigste Forderung der nationalkonservativen PiS-Regierung ist, dass Polen im geplanten Schiedsgericht vertreten sein wird.
Österreich
Die sozialdemokratische Regierung wird laut Bundeskanzler Christian Kern das Abkommen der EU mit Kanada unterschreiben. Offene Fragen müssten aber im Ratifizierungsprozess geklärt werden.
Frankreich
Regierung unterstützt Ceta. Paris macht hingegen Front gegen das TTIP-Abkommen mit den USA und fordert schon seit längerem, nicht mehr zu verhandeln.
Grossbritannien
Auf der britischen Insel ist das Interesse an Ceta gering, weil es für die Briten bei einem Austritt aus der EU nicht gelten würde. Die Diskussion bezieht sich eher auf bilaterale Freihandelsverträge. Ceta wird als mögliches Modell für die Brexit-Verhandlungen gesehen.
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr
Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht.
Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger
Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?
Meistgelesene Artikel
Nach links scrollenNach rechts scrollen
Social Login
Für die Registrierung benötigen wir zusätzliche Angaben zu Ihrer Person.
Die maximale Anzahl an Codes für die angegebene Nummer ist erreicht. Es können keine weiteren Codes erstellt werden.
Mobilnummer ändern
An diese Nummer senden wir Ihnen einen Aktivierungscode.
Diese Mobilnummer wird bereits verwendet
E-Mail bestätigen
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Wir haben Ihnen ein E-Mail an die Adresse {* emailAddressData *} gesendet. Prüfen Sie bitte Ihr E-Mail-Postfach und bestätigen Sie Ihren Account über den erhaltenen Aktivierungslink.
Keine Nachricht erhalten?
Wenn Sie nach 10 Minuten kein E-Mail erhalten haben, prüfen Sie bitte Ihren SPAM-Ordner und die Angabe Ihrer E-Mail-Adresse.
Sie können sich nun im Artikel mit Ihrem neuen Passwort anmelden.
Ein neues Passwort erstellen
Wir haben den Code zum Passwort neusetzen nicht erkannt. Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse erneut ein, damit wir Ihnen einen neuen Link zuschicken können.
Ihr Account wurde deaktiviert und kann nicht weiter verwendet werden.
Wenn Sie sich erneut für die Kommentarfunktion registrieren möchten, melden Sie sich bitte beim Kundendienst von SRF.