Ein solches Manöver, das sich über drei Verteidigungsbezirke Russlands erstrecke, gebe es zum ersten Mal, sagte ein Sprecher der Luftwaffe der Agentur Interfax. Geübt werde die Vernichtung von Luft- und Bodenzielen – nicht zuletzt mit echten Raketenstarts auf dem Truppenübungsgelände in Aschuluk im Gebiet Astrachan am Kaspischen Meer.
Auch das Zusammenspiel von Flugzeugen und Raketenabwehranlagen sowie das Betanken von Militärmaschinen in der Luft werde getestet. Die Übung sei eine Etappe für die in diesem Jahr geplante Zusammenlegung von Teilen der Luftstreitkräfte. Auch in Nato-Staaten hatte es zuletzt im Zuge des Ukraine-Konflikts Militärmanöver gegeben.
Rüstungsgeschäft gestoppt
Die deutsche Regierung hat derweil ein Rüstungsgeschäft von Rheinmetall über 100 Millionen Euro mit Russland endgültig gestoppt. Eine von der schwarz-gelben Vorgängerregierung erteilte Genehmigung für den Bau eines Gefechtsübungszentrums sei widerrufen worden, bestätigte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums einen Bericht der «Süddeutschen Zeitung». Bei Rheinmetall hiess es, man sei mit der Bundesregierung «im Gespräch».
Da diese Information im Sinne einer Indiskretion bekannt wurde, liegt noch keine offizielle Begründung für diesen Schritt vor, wie Casper Selg, SRF-Deutschlandkorrespondent, sagt. «Aber man kann davon ausgehen, dass Wirtschaftsminister Gabriel dieses Geschäft gestoppt hat, weil es ein speziell heikles Geschäft ist.»
In dem Zentrum zur Simulation von Gefechtssituationen wären pro Jahr 30'000 Soldaten ausgebildet worden. «Angesichts der Rolle der russischen Armee in der Ukraine ist dies offensichtlich als unangebracht betrachtet worden.»
Einige Teile seien schon geliefert worden, das Zentrum hätte Ende dieses Jahres eröffnet werden sollen, so Selg. Mit der Entscheidung die Lieferung zu stoppen, gehe die deutsche Regierung das Risiko ein, dass sich die Beziehungen zu Russland weiter verschlechtern.