Die russischen Kampfjets sorgen für erhebliche diplomatische Spannungen zwischen Ankara und Moskau. Erneut soll ein Jagdbomber des russischen Geschwaders in den türkischen Lauftraum eingedrungen sein.
Der Zwischenfall habe sich am Freitag ereignet, und das Flugzeug habe auf Radarwarnungen nicht reagiert, teilte das türkische Aussenministerium mit. Der russische Botschafter sei wegen der Luftraumverletzung einbestellt worden.
Das Ministerium erklärte weiter, der Zwischenfall zeige, dass Russland es auf eine Eskalation in den Beziehungen beider Staaten ankommen lasse.
Moskau widerspricht
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg rief Russland auf, den Luftraum des Bündnisses, dem auch die Türkei angehört, «vollständig» zu respektieren. Moskau solle verantwortlich handeln, sagte er. «Russland muss alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass solche Verletzungen (des Luftraums) nicht mehr vorkommen.» Stoltenberg rief zugleich zu «Ruhe und Deeskalation» auf.
Am Abend dementierte das russische Verteidigungsministerium die Lauftraumverletzung. Diese Anschuldigungen seien reine Propaganda, wird ein Sprecher des Ministeriums von der Nachrichtenagentur Tass zitiert. Die türkischen Radaranlagen seien nicht in der Lage, den konkreten Typ oder die Nationalität eines Flugzeugs festzustellen. Eine verbale Warnung habe es weder in Englisch noch in Russische gegeben.
Im November hatte die Türkei ein russisches Kampfflugzeug in Syrien abgeschossen, das zuvor den türkischen Luftraum überquert haben soll. Russland bestritt die Verletzung türkischen Hoheitsgebietes. Seitdem haben sich die Beziehungen zwischen den beiden Staaten deutlich verschlechtert.